27.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eine Chance auch für E.ON Ruhrgas

Putin kündigt erste Gasexporte durch Ostsee-Pipeline für 2010 an

Erdgas kommt nicht nur aus Russland, sondern auch aus Niedersachsen. Das Foto zeigt eine Anlage in Großenkneten. Foto: ExxonMobil
Moskau (dpa). Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit deutschen Industriemanagern erste Gasexporte durch die geplante Ostsee-Pipeline für das Jahr 2010 angekündigt. Es sei vorgesehen, pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Gas durch zwei noch zu bauende Röhren nach Ostdeutschland zu pumpen, sagte der Kremlchef gestern im Konstantin-Palais bei Sankt Petersburg. An den Gesprächen nahmen nach Kreml-Angaben unter anderem die Unternehmen E.ON Ruhrgas, EADS, BASF, Metro, RWE, ThyssenKrupp, Siemens und Dresdner Bank teil.
Zwischen dem staatlichen russischen Gaskonzern Gasprom und seinen westlichen Partnern herrscht weiterhin Unklarheit über die Finanzierung des Projekts. Neben der BASF-Tochter Wintershall werde auch E.ON Ruhrgas zum Zuge kommen, betonte Putin. »Ich weiß, dass Gasprom seine langjährigen Geschäftspartner nicht vergessen wird«, betonte der Kremlchef.
Wirtschaftsminister German Gref machte dem Elektronikkonzern Siemens neue Hoffnung auf einen Einstieg beim russischen Turbinenbauer Silowyje Maschiny (Power Machines). »Von russischer Seite gibt es keine Hindernisse. Es kann aber vorerst nicht um die Übernahme der Kontrollmehrheit gehen«, betonte Gref. Die russische Kartellbehörde hatte im Frühjahr eine Übernahme durch Siemens mit der Begründung untersagt, der russische Konzern sei zu stark in geheime Rüstungsgeschäfte involviert.
Putin kündigte an, Russland wolle mit seinem größten Gläubiger Deutschland neue Verhandlungen über eine weitere vorzeitige Rückzahlung von Schulden führen.

Artikel vom 27.06.2005