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Ein Profi auf
dem BMX-Rad

Von Phillip Gätz
Alle Achtung - Benjamin Kopp ist nicht nur in Sachen Zeitmanagement ein Profi. Der 26-Jährige ist in den letzten Zügen seines Wirtschaftsstudiums an der Fachhochschule Bielefeld, die im Uni-Gebäudekomplex beheimatet ist. Gleichzeitig ist er seit wenigen Monaten Mitbegründer einer GmbH.

Zusammen mit zwei Gesellschaftern betreibt der Bielefelder an der Karl-Eilers-Straße seit April den eigenen Laden namens »Gleis 3«, der für hippe Klamotten, Platten und Sportartikel der besonderen Art steht.
Doch da ist noch mehr. Denn Benjamin hat sein Hobby zum Beruf gemacht, und das nicht nur durch den Shop. Seit 1989 hat der »Hans Dampf in allen Gassen« seine Leidenschaft fürs BMX-Fahren stetig ausgebaut.
»Ich hatte schon als Sechsjähriger so ein Fahrrad und war immer begeistert davon, was die Großen damit anstellen«, erinnert sich Benjamin Kopp, der mittlerweile selbst ein ganz Großer ist. Anfang Juni belegte er bei den Weltmeisterschaften in Prag mit seinem BMX-Rad und waghalsigen Sprüngen den fünften Platz in der Halfpipe und zählt spätestens seit diesem Event zur Creme de la Creme in seinem Metier, in dem man ohne Sponsor bei dieser Größenordnung nicht überleben kann.
Ist die Sportskanone doch stets auf Reisen, vielleicht geht es im Jahre 2008 sogar in Richtung Peking. »In Prag hat das olympische Komitee letzte Eindrücke gesammelt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Disziplin Halfpipe 2008 in Peking bei den Sommerspielen Premiere feiert.«
Ob Benjamin Kopp sich vorstellen kann, dort im Deutschland-Dress sein Land zu vertreten oder vielleicht noch mehr? Er bleibt eher bescheiden, hofft aber natürlich auf eine Teilnahme: »Ich muss erstmal das Niveau halten und weiter ausbauen, stetig trainieren.« Kopp hofft auf weitere Meilensteine, immerhin warten die vier vor ihm platzierten Profis bereits mit eigenen Videospielen und Werbeartikeln auf. Zusammen mit weiteren Teamfahrern seines US-Sponsors Easternbikes tourt er derzeit samt Anhang aus Übersee und Europa über den heimischen Kontinent. Dabei stand auch Bielefeld auf dem Plan, allerdings nur aus privatem Interesse: »Die Jungs wahren ohne mich in Bochum, die Uni geht da leider vor. Ich habe sie aber auf einen Sprung in meine Stadt eingeladen«, freute sich Benjamin über den hohen Besuch, der da nahezu unerkannt, obgleich in der Szene dennoch höchst prominent, mit dem Rad am Kesselbrink-Skatepark anrollte. Und dann zeigte Benjamin eindrucksvoll das, womit er auch schon in Prag nicht nur die Punktrichter ins Staunen versetzte...

Artikel vom 05.07.2005