05.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jura: Hilfe im Prüfungsstress

Von Laura-Lena Förster
Das böse Erwachen wird schon kommen. Früher oder später. Anders gesagt: Der Student kann sich noch so sehr quälen, spätestens beim Examen fliegt er auf die Nase. Das gilt nicht für den gemeinen, sondern für den besonderen Student. Wer solch apokalyptisches Gedankengut mit sich trägt, der kann nur Jura als Fach haben. Um ihre Schützlinge besser auf die Prüfung vorzubereiten und ihnen die Angst zu nehmen, hat sich die Fakultät für Rechtswissenschaft einiges einfallen lassen.

So gibt es seit gut einem Jahr ein in dieser Form bundesweit einmaliges Programm, das »Tutorial-Programm«. In einer Art Klassenverband werden die Studenten »sicher« durch ihr Grundstudium geleitet. Was bedeutet: Sie finden sich in Kleingruppen von etwa 25 Mitgliedern zusammen, die sich in dieser personellen Konstellation auch nicht mehr ändern. Betreut werden sie von einem Paten, also einem Professor der Fakultät.
Um den Lehrerfolg zu gewährleisten, ist ein vorlesungsbegleitendes Falltraining ins Leben gerufen worden, das die Studenten ebenfalls in ihren vertrauten Tutorial-Gruppen absolvieren. Anhand von Fällen wird der Vorlesungsstoff vertieft; klausurrelevante Fragen können diskutiert werden. Um schließlich nahezu perfekt auf die obligatorische Semesterabschlussklausur vorbereitet zu sein, gibt es vorab die Probeversion.
Wer mit seinem Studium schon etwas weiter ist und das große Hindernis direkt vor Augen hat, dem bietet die Fakultät schon seit mehreren Jahren ein einjähriges Trainingsprogramm zur gezielten Examensvorbereitung an: das Examinatorium. Eckpfeiler sind das Repertorium und der Klausurenkurs. Hinzu kommen Angebote zur Vorbereitung auf die mündliche Examensprüfung (Prüfungssimulation) und - neu seit dem vergangenen Wintersemester - eine besondere Betreuung für im ersten Versuch gescheiterte Kandidaten (Repetentenbetreuung).
Und sollten dennoch alle Stricke reißen: Es bleiben ja noch die Fremdsprachen und Austauschprogramme. Darin werden die angehenden Juristen nach bestem Wissen und Gewissen gefördert - sofern sie denn wollen. Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch und Türkisch unterrichten Muttersprachler mit rechtswissenschaftlicher Ausbildung. Zumindest als Zusatzqualifikation können offene Ohren hier nicht schaden.

Artikel vom 05.07.2005