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Heftiger Abwehrkampf
gegen Finanzanleger

Frank Roebers schreibt an Aktionäre von PC Spezialist

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). PC Spezialist -Êoder, wie die Holding des Unternehmens demnächst heißen soll: Synaxon -Êdurchlebt aufregende Zeiten. Eine Aktionärsgruppe will den kompletten Aufsichtsrat stürzen und am 1. Juli durch eigene Leute ersetzen.
Frank Roebers: PC Spezialist ist auf gutem Kurs.

Der Versuch des Bielefelder Vorstandsvorsitzenden Frank Roebers, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gegen die Minderheitsaktionäre Cornerstone und Deutsche Balaton zu mobilisieren, war -Êmindestens im ersten Anlauf -Ênoch nicht erfolgreich. Roebers nannte der Behörde zwei Aktionäre als Zeugen für eine Absprache zwischen Cornerstone, Balaton und einem dritten Großaktionär, der Luxemburger Fondsgesellschaft Axxion. Eine solche Absprache wäre meldepflichtig. Das Versäumnis könnte ausreichen, um Cornerstone & Co. -Êwie schon 2004 - die Stimmrechte auf der Hauptversammlung zu entziehen. Die Bundesanstalt bat Roebers in einem ersten Schritt um zusätzliche Informationen.
Der Vorstand hat den Abwehrkampf noch in anderer Weise intensiviert. In einem Brief an alle Aktionäre setzt sich Roebers mit einigen Argumenten der Rebellen auseinander. Darin nennt er es einen großen Vorteil, dass die amtierenden Aufsichtsräte Dr. Günter Lewald, Guido Evers und Prof. Antje Helpup keine größeren Aktienpakete halten: »Damit sind sie frei von Einzelinteressen.« Die Zweifel an ihrer Sachkenntnis seien gänzlich unbegründet. Besonders der Vorsitzende Lewald habe bei zahlreichen IT-Unternehmen Erfahrung gesammelt. Hingegen fehle es den von Cornerstone vorgeschlagenen Kandidaten an Einblick in Aufbau und Betrieb von Franchise-Handelssystemen.
Es sei »weder im Interesse der PC Spezialist AG noch ihrer Aktionäre, wenn die Gesellschaft von einer Gruppe von Minderheitsaktionären beherrscht wird«, schreibt Roebers. Cornerstone und Balaton halten gemeinsam etwa 15 Prozent des Kapitals von PC Spezialist. Axxion ist mit weiteren 13 Prozent beteiligt. Wenn die Gruppe allein herrschen wolle, solle sie den anderen Aktionären ein Übernahmeangebot machen.

Artikel vom 18.06.2005