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»Mediation« soll schlichten helfen

Bielefelder Schiedsfrauen- und Männer informierten sich beim Treffen


Brackwede (ho). Schon die alten Chinesen kannten es als probates Mittel, Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen und zu versuchen, eine Einigung herbeizuführen. Wissenswertes über das Thema Mediation erfuhren Bielefelder Schiedsfrauen- und Männer bei ihrem Treffen im Brackweder Hotel »Vier Taxbäume«. Barbara Witt, Schiedsfrau aus Gütersloh, die eine zweieinhalbjährige Ausbildung als Mediatorin absolviert hat, zeigte Ähnlichkeiten und Gegensätze zwischen den bekannten Schiedsverfahren und Mediationsverfahren auf.
»Eine oder beide Konfliktparteien wenden sich an den Mediator, versuchen gemeinsam die Vergangenheit zu verstehen, zu ergründen, was eigentlich passiert ist und was hinter dem Konflikt steht«. Die Trennung von Position und Interesse sei beim Mediationsverfahren ausgesprochen wichtig. Nach verschiedenen Sitzungen werde eine Vereinbarung getroffen, an die sich beide Parteien halten müssten. Voraussetzung bei der Mediation sei im Unterschied zum Schiedsverfahren »absolute Freiwilligkeit«.
Barbara Witt räumte ein, dass sich nicht jeder Fall mit Mediation lösen lasse, das Verfahren gewinne aber zunehmend an Bedeutung. Nicht nur bei »klassischen« Fällen wie etwa Nachbarschaftsstreit, auch in der Industrie finde das Verfahren Interesse. »Im Gegensatz zu Schiedsverfahren, die ja häufig vor Gericht enden, einigten sich die Parteien einvernehmlich auf eine Vereinbarung.
»Der Mediator greift in den Gesprächen nur schlichtend und regulierend ein, ohne eine Handlung vorzuschreiben oder gar eine Lösung vorzugeben«. In der Mediation werde praktisch ein privatrechtlicher Vertrag erarbeitet, der für alle Beteiligten bindend sei.

Artikel vom 17.06.2005