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»Was sich ändert, ist nur die Frisur«

Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine sieht sich nicht unter Zeitdruck

Gestern zu Gast in Bielefeld: Oskar Lafontaine will eine »Politik für alle«.

Berlin/Bielefeld (dpa/WB/bp). Ohne Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine (61) wird es aus Sicht der PDS kein Zusammengehen mit der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) geben. Deshalb solle sich »Lafontaine endlich erklären«.
Der allerdings sieht sich nicht unter Zeitdruck. Gestern las er in Bielefeld aus seinem neuen Buch »Politik für alle«. Dabei polemisierte er, was das Zeug hält: »Kommt es tatsächlich zur vorgezogenen Neuwahl ändert sich nichts - allenfalls die Frisur.«
Es sei »egal, welche der beiden Anti-Volksparteien« regiere. Lafontaine forderte von »den Politikern« ein »Mindestmaß an Glaubwürdigkeit«. Sein Credo: »Vor der Wahl wenig versprechen, aber das wenige, was man verspricht, muss man auch halten.«
Sein neues Buch habe er schon vor den »aktuellen Entwicklungen« geschrieben, aber »schon damals« deutlich gemacht, so der Saarländer, wenn »Schröder weiter einen neoliberalen Kurs fahre, dann »muss eine neue Partei antreten«. Ob mit ihm an der Spitze, das ließ Lafontaine offen. Aber: Er müsse sich nichts mehr beweisen.

Artikel vom 08.06.2005