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Ostwestfalen profitiert von Reform

Standorte werden aufgestockt - 30-Millionen-Investition in Augustdorf


Augustdorf/Höxter (WB/DS). Als Verteidigungsminister Peter Struck im vergangenen November die mit dem Transformationsprozess der Bundeswehr verbundenen Standortentscheidungen bekannt gab, war die Freude und Erleichterung groß. Ostwestfalen-Lippe gehört zu den ganz wenigen Regionen in Deutschland, die gestärkt aus dem Schließungsprogramm der Bundeswehr hervorgehen.
Insgesamt 105 Standorte werden bundesweit geschlossen. Der lippische Standort Augustdorf dagegen wird um knapp 2000 Soldaten aufgestockt. Mit 4300 erreicht die »Lipperland«-Brigade wieder eine Stärke, wie sie schon einmal in den 80-er Jahren vorhanden war.
Zu den bisher in Höxter stationierten Soldaten und Soldatinnen des ABC-Abwehrbataillons 7 kommen noch einmal 450 dazu. Und auch die Mindener Pioniere sind nicht von Strucks Streichprogramm betroffen. Im Gegenteil: Statt 1210 werden künftig sogar 1250 Soldaten an der Weser stationiert sein.
Für viele Städte und Gemeinden in Deutschlands bedeuten die Schließungen natürlich enorme Härten und schmerzliche Einschnitte. Die heimische Wirtschaft erhofft sich jedoch - zu Recht - einen kräftigen Aufschwung.
Beispiel Augustdorf: Allein dort sollen 30 Millionen Euro investiert werden, um den Standort für die zusätzlichen Soldaten und die künftigen Aufgaben fit zu machen. Die Lipperland-Brigade, die innerhalb der Streitkräfte schon immer einen guten Ruf gehabt hat, wird künftig bei den Einsatzkräften zusammen mit der Brigade in Munster die Speerspitze des deutschen Heeres bilden.
Aber damit nicht genug: Fast 2000 Soldaten mehr, die mit ihren Familien nach Lippe kommen, bedeutet insgesamt 6000 Menschen mehr. Beim Handwerk, im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel werden neue Arbeitsplätze entstehen. Nach internen Schätzungen der Bundeswehr kann Ostwestfalen-Lippe in den nächsten Jahren mit bis zu 1000 neuen zivilen Arbeitsplätzen rechnen.
Schon bisher waren die drei Standorte Augustdorf, Höxter und Minden auch als Wirtschaftsfaktor aus Ostwestfalen-Lippe nicht wegzudenken. Das wird künftig noch mehr der Fall sein. Doch auch die künftigen Soldaten können sich auf die Region freuen. Die Akzeptanz der Bundeswehr bei der Bevölkerung war schon immer hoch. Und auch jetzt haben die Politiker schon signalisiert: »Wir werden weiterhin gute Gastgeber für das Militär sein.«

Artikel vom 01.06.2005