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Bielefelder Rathausbalkon
ist eine Kultstätte für Fans

WM 2006-»Fußballroute NRW« endet in Bielefeld


Bielefeld (bp). Der Aachener »Tivoli« steht am Anfang, der Bielefelder Rathausbalkon ist der Endpunkt der 550 Kilometer langen »Deutschen Fußball Route NRW«. Die soll zur Weltmeisterschaft 2006 fünfzehn nordrhein-westfälische Städte miteinander verbinden, deren Vereine in der ersten Bundesliga spielen oder gespielt haben. Stationen sind die Kultstätten des deutschen Fußballs.
Ein solcher Wallfahrtsort für Fußballfans ist eben der Bielefelder Rathausbalkon: Dort hat sich die (jeweilige) Mannschaft des DSC Arminia bei inzwischen sieben Erstliga-Aufstiegen frenetisch feiern lassen - zuletzt im Mai 2004. Und die SchücoArena wurde als »Alm« im Jahr 1926 eröffnet und ist seitdem Heimstatt des DSC Arminia geblieben
Ausgewiesen werden sollen aber auch traditionelle Fußballer-Kneipen oder etwa der Borsigplatz in Dortmund, »Geburtsort« der Borussia. Eröffnet wird das erste Teilstück der »Deutschen Fußball Route« bereits am 15. Juni in Köln zum Confederations-Cup. Initiatoren sind der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) in Zusammenarbeit mit dem NRW Tourismus e.V.
Bielefelds oberster Stadtwerber Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der Marketing GmbH, freut sich, dass Bielefeld zumindest über die Fußball Route mit in das WM-Geschehen eingebunden wird: »Wenn schon nicht als Austragungsstätte, dann immerhin auf diese Weise.« Bielefeld liege »ideal« zwischen den beiden WM-Städten Dortmund und Hannover. Deshalb verspricht sich Holtkamp durchaus einen Anstieg der Übernachtungszahlen in Bielefelds Hotels. Bielefeld gehört der WM-Bettenbörse an.
Und obwohl die Stadtverwaltung anderer Ansicht ist (das WESTFALEN-BLATT berichtete), will Holtkamp unbedingt die Ausweisung eines so genannten Wohnmobilhafens erreichen. Das ist ein Platz, möglichst mit Wasseranschluss, den Wohnmobilisten ansteuern, um dort citynah ein oder zwei Tage/Nächte Station zu machen. Holtkamp: »Alle großen Städte haben spätestens jetzt, im WM-Vorfeld, Möglichkeiten für diese solvente Touristen-Klientel geschaffen - nur in Bielefeld will man von dem Thema nichts wissen.« Dabei gebe es bereits jetzt, ein gut Jahr vor der WM-Eröffnung, Anfragen von Wohnmobilisten und Automobilclubs.

Artikel vom 28.05.2005