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Nina Ruge will nicht die »Klatschtante« sein

2000. Folge von »Leute heute« - Zuschauer mögen seriöse Neuigkeiten über Prominente


Von Kerstin Heyde
ZDF, 17.40 Uhr: Das Wort »Klatsch« mag Nina Ruge überhaupt nicht, denn es bedeutet ursprünglich »gehässiges Gerede über jemanden, der nicht anwesend ist«. In ihrer Sendung »Leute heute« liefere sie aber das Gegenteil, »seriöse Informationen aus der Szene«, sagt sie. Trotzdem muss sich die 48-Jährige hin und wieder gefallen lassen, als »Klatschtante des ZDF« bezeichnet zu werden.
Heute moderiert Nina Ruge die 2000. Ausgabe ihres erfolgreichen Magazins. Zum Jubiläum präsentiert sie ihr Star-Magazin mit neuem Vorspann und zeitgemäßer Studiodekoration. Inhaltlich werde sich aber nichts ändern. »Die Leitmotive Information statt Sensation, Journalismus statt Voyeurismus bleiben bestehen.«
»Leute heute« gibt es seit Februar 1997 und verzeichnet seither einen stetigen Quotenanstieg. Das Interesse an Prominenten-Geschichten ist messbar: Derzeit verfolgen von montags bis samstags jeweils etwa 3,36 Millionen Zuschauer (Marktanteil von 18,4 Prozent) die Sendung.
Nina Ruge selbst steht seit 16 Jahren vor der Kamera und ist mittlerweile selbst prominent. »Ich hätte etwas falsch gemacht, wenn man mich nach all den Jahren nicht erkennen würde. Ich finde das wunderbar, denn es zeigt, dass meine Sendungen eingeschaltet werden«, sagt die frühere Biologie- und Deutschlehrerin.
Auf 2000 Ausgaben »Leute heute« blickt sie mit einem Gefühl von Dankbarkeit zurück, denn das Format hat ihr nicht nur großen Spaß bereitet, sondern auch den Freiraum eröffnet, ein soziales Leben zu führen. Das war in Zeiten, als sie noch im beim »Frühstücksfernsehen«, im »heute Journal« oder bei »heute Nacht« ihre Brötchen verdiente, ganz anders. »Ich hatte zehn Jahre lang so gut wie kein Privatleben.«
Wer heute in Nina Ruges Terminkalender schaut, wird sich auch fragen, wann die 48-Jährige mal ausspannt. Morgen beispielsweise präsentiert sie die Gala zur Verleihung des »Bayerischen Fernsehpreises« und am 25. Juni die neue Phönix- Talkrunde »WissenschaftsFORUM Petersberg«. »Das ist eine geniale Ergänzung zu meiner täglichen Promi-Arbeit.«

Artikel vom 02.06.2005