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Gemeinsam mit Ausstellungsgestalter Michael Falkenstein und der Firma VisArt sei zunächst einmal eine Konzeption erarbeitet worden. Die Grundidee: mit Großfotos zu arbeiten. Und mit einem Fußballplatz. Büschenfeld: »In der Ausstellung stehen die Mannschaften auf den Fotos am Spielfeldrand, die Zuschauer auf dem Feld - das ist ein Perspektivenwechsel.«
Auf der weißen Seitenlinie stehen die Namen von 450 Arminen-Spielern, zusammengestellt aus Chroniken und Festschriften. Büschenfeld: »Wir hatten schon befürchtet, Spieler vergessen zu haben, und haben einen Namen bereits nachgetragen.« Den von Alt-Arminen Harry Garstecki, der Anfang der 1960er Jahre spielte. Natürlich fehlen weder Tribüne noch Trainerbank - jeder Besucher darf sich da einmal wie ein Coach fühlen.
260 Objekte werden in der Ausstellung gezeigt - von Fußballschuhen bis Vereinsnadeln, von Pokalen bis Lederbällen, und es hätten durchaus »500 werden können«, sagt Historiker Büschenfeld. Nicht etwa die Exponate, die 70, 80 oder noch mehr Jahre alt sind, seien schwierig aufzutreiben gewesen, nein, die aus den 1980er oder 1990er Jahren: »Da formt sich erst nach und nach heraus, was historisch gewesen ist und was nur eine Fußnote war.« Allein die »Fan-Ecke« hätte mit deutlich mehr Exponaten ausgestattet werden können - da hätten dann aus Platzgründen Abstriche gemacht werden müssen.
Gerne hätte Büschenfeld neben der Fußballabteilung auch die Amateurabteilungen Hockey und Eiskunstlauf breiter präsentiert. Er bedauert: »Die Sportler der beiden Abteilungen werden sich nicht so ausführlich wiederfinden, aber der Platz reichte einfach nicht.«
Die Ausstellung lebe nicht zuletzt von den Tondokumenten und den Filmausschnitten, die die Firma »in4media« aufbereitet habe, die im September auch eine Arminia-Jubiläums-DVD auf den Markt bringt. Überhaupt, so Büschenfeld: »Hätten die Kooperationspartner nicht so mitgezogen, die Ausstellung wäre wohl nicht pünktlich fertig geworden.«
Im Vorfeld besichtigten die Ausstellungsmacher andere Fußballmuseen. Büschenfeld: »In der Hamburger AOL-Arena gibt es ein Museum, das sehr stark fanorientiert ist. Aufbauzeit: vier Jahre.« Er glaubt, dass Vereinsmuseen ein neuer Trend sind: »Die Clubs besinnen sich mehr auf ihre eigene Geschichte - in England hat das Tradition.«
Die Besucheraktionen auf die Ausstellung seien positiv, erzählt Büschenfeld. »Bei vielen werden Erinnerungen wach.« Die Exponate würden »Geschichten im Kopf des Betrachters erzählen«. Auch das museumspädagogische Programm würde erweitert. Büschenfeld: »Kinder ab zehn Jahren haben ihren Spaß.« Spannend sei zu sehen, wie sich Jungen und Mädchen ihr Wunsch-Trikot vorstellen; das können sie in der Ausstellung ausmalen.
Wunschtraum von Arminia und von Jürgen Büschenfeld: dass möglichst viele Teile der Ausstellung später in Räumen der Schüco-Arena gezeigt werden.

Artikel vom 28.05.2005