28.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spaß mit »Kehrwiederkeule«

Bumerang-Bau nutzt Techniken aus der Luftfahrt

von Sebastian Bauer
(Text und Fotos)
Brackwede (se). Entwickelt haben ihn unter anderem die australischen Aboriginess zum Jagen und Kämpfen. Heute ist er ein beliebtes Sport- und Freizeitgerät: Der Bumerang.

Jetzt probierten sich Interessierte am Bau eines Bumerangs und der richtigen Kunst, diesen zu werfen. Ulli Wegner, Sportlehrer an der Gesamtschule Brackwede, veranstaltete das Seminar für Bumerang-Begeisterte. Wegner selbst hat schon fast 20 Jahre Erfahrung im Umgang mit der »Kehrwiederkeule«, wie es aus dem Australischen übersetzt heißt.
»Mitte der Achtziger habe ich eine Hobbythek-Sendung über den Bumerang gesehen. Danach habe ich mich immer mehr damit beschäftigt«, erzählt er. Sechs Jahre war er Präsident des Deutschen Bumerang-Clubs. Auch auf Europa- und Weltmeisterschaften traf man den Bielefelder an.
Mehrere Bücher über das gebogene Sportgerät hat der Lehrer bereits geschrieben. Heute gibt er seine Erfahrungen gerne an andere Interessierte weiter.
Schon zu Beginn des Seminars am Samstag versprach Wegner, »dass ihr schon in 15 Minuten euren ersten Bumerang fliegen lasst«. Aus einfacher Pappe gebastelt, flogen wirklich schon eine Viertelstunde später die ersten Dreiflügler, wie das Modell mit drei Flügeln genannt wird, durch die Turnhalle der Gesamtschule.
Jedoch kamen die Fluggeräte nicht immer zu ihrem eigentlichen Werfer zurück. »Aber keine Sorge, dass lernen wir alles noch im Laufe des Tages«, munterte Wegner seine »Lehrlinge« nach den ersten Wurfversuchen auf.
Nach den Übungen in der Halle ging es in den Werkraum der Schule. Dort wurden die ersten Holzbumerange hergestellt. Damit ein Bumerang überhaupt fliegt, nutzt man altbekannte Techniken aus der Luftfahrt. Wie das Tragflächenprofil eines Flugzeugs stellt sich der Flügel einer Kehrwiederkeule dar.
Oben gewölbt und unten gerade entsteht beim Werfen so der Auftrieb, den das Holz braucht, um in die Luft empor zu steigen. Nachdem die ersten großen Modelle gebaut wurden, ging es zum Testdurchgang auf den Sportplatz an der Schule.
Mit Erfolg: Die frisch gebauten Bumerange drehten zur Freude aller große Runden über dem Grün des Platzes. Durch den Kursus hat sich die Gemeinde der Bumerang-Fans so sicherlich wieder um einige Mitglieder erweitert.

Artikel vom 28.05.2005