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Nachdenken
abschreckend

Weisen-Honorar sparen


Zum Thema »Firmen sollen bei Entlassungen zahlen - Wirtschaftsweiser fordert Beitragszuschläge«
»Wenn du geschwiegen hättest, wärest Du ein Philosoph geblieben!« Der »Wirtschaftsweise« Wolfgang Franz will Firmen bestrafen, die Arbeitnehmer entlassen. Er meint, dies würde die Schwelle der Entlassungen erhöhen, »weil sich die Firmen gründlich überlegen werden, ob sie Mitarbeiter wirklich entlassen wollen«. Die Firmen werden sich gründlicher als bisher überlegen, ob es richtig ist, in Deutschland zu produzieren. Schon öffentliches Nachdenken von »Weisen« über Erschwernisse ist abschreckend.
Dennoch möchte ich diesen Vorschlag nutzen: als schlechtes Beispiel. Richtig ist nämlich das genaue Gegenteil. Wir brauchen die Anerkennung der unternehmerischen Leistung, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Also eine Belohnung des Unternehmers für jeden Dauerarbeitsplatz.
Wenn der Bundeskanzler über eine Senkung der Unternehmenssteuern nachdenkt, dann bietet sich hier die Möglichkeit, das Nützliche für den Unternehmer mit dem Angenehmen für den Arbeitnehmer zu verbinden, nämlich die Steuersenkung mit dem Anreiz zur Erhaltung von Arbeitsplätzen. Mein Vorschlag: ein Freibetrag für jeden vorgehaltenen Dauerarbeitsplatz. Das würde denen nützen, die vorzugsweise mit der Hand werkeln und nicht mit Handhabungsautomaten. Für den Wirtschaftsminister hätte ich noch einen Sparvorschlag: Sparen Sie das Honorar für solche Experten. Selbst denken macht »weise«.
WILFRIED FOCKEN32369 Rahden

Artikel vom 07.07.2005