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Aufwärmen in Berlin: eine Gymnastin vor ihrem Auftritt.

Berlin -
die Stadt
der Turner

Freude auf Hambüchen

Berlin (dpa). Berlin ist seit Pfingsten fest in der Hand der Turner. Seit der Eröffnung des Internationalen Deutschen Turnfestes durch Bundespräsident Horst Köhler durchströmen zehntausende Sportler gut gelaunt in ihren bunten Trainingsanzügen die Hauptstadt.

»Von diesem Turnfest werden Signale für das soziale Miteinander in Deutschland ausgehen«, sagte Rainer Brechtken, der Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Berlin ist zum vierten Male Ausrichter eines Turnfestes.
An den ersten beiden Wettkampftagen kamen 150 000 Zuschauer in die 26 Messehallen am Funkturm sowie zu den anderen Veranstaltungsorten. »Wettkämpfe mit 50 000 Aktiven sind eine riesige logistische Aufgabe. Alles lief nahezu reibungslos«, zog DTB-Generalsekretär Hans-Peter Wullenweber eine positive Auftaktbilanz. Allerdings hatte es in den Abendstunden einige Versorgungsengpässe gegeben.
Während das Breitensportspektakel auf vollen Touren läuft, blicken die mehr als 100 000 Turnfreunde schon gespannt auf die Wettkämpfe der Elite-Riege um Jungstar Fabian Hambüchen, der sich heute seinen Fans erstmals bei der Mehrkampf-Qualifikation vorstellt. »Ich freue mich auf das Turnfest, denn das ist ein wichtiger Test vor der EM«, meinte der 17-Jährige, der sich in den Gerätefinals auf ein mit je 5500 Besuchern zwei Mal ausverkauftes Velodrom freuen darf.
Vom Pech verfolgt sind hingegen die beiden deutschen Trampolin- Stars. Nachdem Olympiasiegerin Anna Dogonadze am Sonntag alle Turnfestauftritte wegen einer Nasennebenhöhlen-Entzündung absagen musste, warf der von einer Grippe geschüttelte Weltmeister Henrik Stehlik nach dem verpatzten Auftritt im Synchron-Vorkampf das Handtuch. »Gesundheit geht vor. Es wäre unverantwortlich, Henrik hier starten zu lassen. Dennoch bauen wir auf unsere Asse: Sie sind für die WM in Eindhoven gesetzt«, erklärte der Cheftrainer Michael Kuhn.

Artikel vom 17.05.2005