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Südfrankreich ohne Strom

Wichtige Leitungen waren nach Waldbrand unterbrochen


Marseille (dpa). 1,2 Millionen Haushalte in Südfrankreich sind in der Nacht zum Samstag wegen eines Waldbrandes ohne Strom gewesen. Um den Einsatz von Löschflugzeugen zu erleichtern, hatte der Energieversorger EDF zwei wichtige parallele Hochspannungsleitungen abgeschaltet. Danach brach großflächig die Versorgung zusammen.
In Marseille kam es zu Verkehrsbehinderungen und ersten Plünderungen.
Auch Städte wie Arles, Nizza, Cannes und Martigues wurden ins Dunkel getaucht. Hunderte Menschen blieben in Fahrstühlen stecken. Der Feuerwehr zufolge waren bei Vitrolles 250 Hektar Busch- und Waldland in Flammen aufgegangen. Heftige Sturmböen erschwerten die Löscharbeiten. 600 Feuerwehrleute waren mit 50 Fahrzeugen und acht Löschflugzeugen im Einsatz. Am Samstagabend war der Brand unter Kontrolle.
Der Stromausfall - der dritte in fünf Jahren - führte zu einer Debatte über die Versorgungssicherheit. Umweltschützer verlangen, alle Stromleitungen unterirdisch zu verlegen, weil 40 Prozent der Waldbrände von Hochspannungsleitungen ausgelöst würden.

Artikel vom 09.05.2005