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Den »großen Traum«
endgültig ausgeträumt

Regionalliga: Arminias Amateure nach 2:3 abgestiegen

Von Werner Jöstingmeyer
Lübeck (WB). Arminias Amateure können sich endgültig aus der Regionalliga verabschieden. Nach der 2:3-Niederlage in Lübeck ist auch rein mathematisch kaum noch der Klassenerhalt möglich. Der DSC müsste schon die restlichen vier Spiele jeweils mit sieben Toren Differenz gewinnen, um noch eine rein theoretische Chance zu haben. »Die Situation ist sehr bitter«, bedauerte Igor Lazic.

Dabei bewiesen seine Schützlinge an der Lübecker Lohmühle, dass sie im Konzert der Großen durchaus eine gute Rolle spielen können. »Wir haben hervorragend gekämpft und vor allem die zweite Halbzeit erstklassig gestaltet«, war er diesmal mit dem Auftritt seines »Fohlenstalles« rundum zufrieden. Lazic bedauerte: »Leider wurde die Niederlage wieder einmal durch eine falsche Schiedsrichter-Entscheidung eingeleitet.«
In der 58. Minute zeigte Referee Karl-Josef Metzger (Aachen) auf den ominösen Punkt. Daniel Bärwolf war in den Bielefelder Strafraum eingedrungen und wurde von Christian Mehr am Fuß getroffen. Der Lübecker stürzte und der Schiri entschied auf Elfmeter, den Markus Kullig sicher zum 3:2 verwandelte. »Den Elfer kann man geben, muss man aber nicht«, meinte Mehr. Für Igor Lazic war es eine Schlüsselszene. »Bevor Bärwolf an den Ball kam, wurde Nils Schmidt klar gefoult. Aber der Schiri hatte nichts gesehen und ließ weiterspielen«, ereiferte sich der DSC-Coach.
Ernsthafte Probleme hatte Ar-minia eigentlich nur in der Anfangsphase. Bereits nach sieben Minuten bediente der schnelle Lübecker US-Boy Jacob Thomas den Kollegen Lars Kampf. Im Zweikampf mit Carsten Rump war der Name Programm. Kampf setzte sich durch und ließ Keeper Ronny Kockel keine Chance. Auch beim Lübecker 2:0 war die Bielefelder Abwehr nicht im Bilde. Thomas' knallharter Schuss aufs kurze Eck zappelte im Netz.
Ließen die Arminen in der Vergangenheit bei einem derartigen Rückstand häufig die Köpfe hängen, bliesen sie diesmal zur Attacke. Heithölters Eckstoß beförderte Carsten Rump per Kopf zum Anschlusstreffer ins Tor. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte der VfB Lübeck dennoch alle Zweifel beseitigen können. Nach einem super Pass von Möckel lief Thomas allein auf Ronny Kockel zu, schob das Leder aber knapp am langen Pfosten vorbei.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie lebendiger und Arminias Amateure mischten munter mit. Carsten Rump nahm Dogan im Mittelfeld elegant den Ball ab, spielte Doppelpaß und markierte postwendend den Ausgleich zum 2:2. »Jetzt ist wieder alles offen«, frohlockte Igor Lazic und trieb seine Elf weiter an. Erst der umstrittene Elfmeter stoppte das Bemühen. Gegen die kämpferisch starken und sehr konzentrierten Arminen fand Lübeck kaum ein Mittel und musste bis zum Abpfiff mächtig zittern. Fazit des Bielefelder Auftritts an der Lohmühle: Arminia steigt endgültig ab und Lübeck bleibt als neuer Spitzenreiter ganz dick im Geschäft.

Artikel vom 09.05.2005