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Duro zieht das
DSC-Trikot aus

Notfall-Lösung war ein Reinfall

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Das Jubiläumsmotto war am Samstag Programm. Eine Halbzeit lang spielte die Arminia gegen den FC Schalke 04 wie eine »Hundertjährige«, später zeigte der Fußball-Bundesligist aus Bielefeld »100 Jahre Leidenschaft«.
Keine Werbung in eigener Sache: Klodian Duro

Aber erst, als die löchrige linke Seite gestopft war, kamen die Ostwestfalen in Schwung. Trainer Rapolder erkannte früh, dass seine doppelte Notlösung sich als mindestens ebenso großer Reinfall entpuppte: Er beorderte Isaac Boakye nach 20 Minuten zum Warmlaufen. Daniel Bogusz und Klodian Duro wurden ihren Anforderungen nicht gerecht.
»Da haben zwei Spieler gespielt, die da eigentlich nicht hingehören. Das war aus der Not geboren. Wir haben schnell eingesehen, dass es falsch war«, meinte Rapolder, der die falsche Stellenausschreibung auf seine Kappe nahm: »Das war mein Fehler.« Was seine Spieler anging, agierte Rapolder mit zweierlei Maß: Duro holte er nach 33 Minuten vom Platz. Dabei zog der Spieler bereits sein Arminia-Trikot beim Gang in die Kabine aus - für immer? Bogusz durfte fast doppelt so lange ran und wurde anschließend in Schutz genommen. Zunächst unterlief ihm fast ein Eigentor, dann verursachte der Abwehrmann - hölzern wirkend - jenen Foulelfmeter, der zum 0:1 führte. Arminias normalerweise höchst zuverlässiger Lückenbüßer war eine Halbzeit lang ein Sicherheitsrisiko. Rapolder: »Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm keine Vorwürfe mache. Solche Tage gibt es einfach.«
Ganz anders ging der Coach mit Klodian Duro ins Gericht. Ebenso wie bei Bogusz läuft der Vertrag des Albaners nach dieser Saison aus, ebenso wie sein »Hintermann« hätte sich Duro für eine Weiterverpflichtung empfehlen können. Das fußballerische Kurzplädoyer war dafür jedoch völlig untauglich, befand Rapolder: »Duro spielt in meinen Planungen keine Rolle mehr.« Und der Trainer legte nach: »Er hat in zehn Minuten fünf gravierende taktische Mängel gemacht, die mir zeigen, dass er nicht begreifen will, wie wir Fußball spielen.«

Artikel vom 09.05.2005