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Die magische Sieben
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Sieben auf einen Streich, das hat schon Tradition in Freiburg. 7:0 gewann die DFB-Auswahl hier 2002 gegen Kuwait - und wurde Vize-Weltmeister. 7:0 hieß es 2004 gegen Malta - und die Nationalmannschaft scheiterte bei der EM in der Vorrunde.
In jedem Fall bleibt die »Sieben« eine magische Zahl. Auch für Jürgen Klinsmann: »Wir wollen bei der WM sieben Spiele machen.« Das ergibt allein schon mathematisch Sinn. Nur wer sieben Spiele macht, kann Weltmeister werden. Vielleicht wären für die Deutschen fünf auch schon nicht so schlecht. Dann hätten sie zumindest im Viertelfinale gestanden. Doch es ist die »7«, die sie elektrisiert. Dass auch Platz vier mit sieben Spielen verbunden ist, erwähnt niemand in der Mannschaft. Sieben - das ist die »finale« Zahl.
Zu erreichen sei das Ziel nur als intakte Gruppe, wiederholt Klinsmann zu jeder Gelegenheit. Dabei schafft er aber klare Hie-rachien: Seine erste »Elf« hat er zwar noch nicht aufgestellt, eine »Sieben« aber wohl schon. Der Rest kämpft um die wenigen noch freien Plätze. Und hinten an stellen schadet nach Auffassung des Bundestrainers nicht. Zwar holte er den Dortmunder David Odonkor in das WM-Aufgebot, aber dem Borussen aus Ostwestfalen das naheliegende erste Länderspiel gegen Luxemburg zu geben, hieß das noch nicht. Auch Rückkehrer Nowotny verbrachte den Nachmittag im Geruhsam einer Ersatzbank.
Schwer umgekrempelt wird nicht mehr, eher feinmechanisch gewerkelt, bis es los geht. Mit Spiel eins. Bis Spiel sieben ist es dann aber immer noch weit.

Artikel vom 29.05.2006