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Stuttgarts Goldtor

Kevin Kuranyi schwenkte nach seinem Tor des Tages sein Trikot wie ein Torero durch die Luft, doch nach »olé«- Rufen war den Stuttgarter Fans an diesem Nachmittag nicht zumute. Bevor der VfB mit dem mühsamen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Hannover 96 seine Champions-League-Chancen wahrte, hatten die 45 000 Zuschauer im Gottlieb-Daimler-Stadion wieder einmal ihren Unmut über die spielerische Darbietung des Tabellendritten geäußert. »Die wollen, dass wir deutscher Meister werden. Aber Meister ist schon Bayern«, ärgerte sich Kuranyi, der mit seinem 13. Saisontreffer in der 88. Minute die Gastgeber erlöste. Matthias Sammer hatte sich während der Partie mehrfach sogar einige »Sammer-raus«-Rufe anhören müssen. Nach dem 1:0 drehte sich der Trainer zu den Zuschauerrängen um und ließ sich zu einer wütenden Geste hinreißen. »Im Fußball sind Emotionen gestattet, aber das war Käse«, entschuldigte er sich hinterher.

Berliner Joker

Dank drei starker Joker sind die Champions-League-Träume zu Hertha BSC zurückgekehrt. Zwei Spieltage vor dem Halali in der Bundesliga jagen die Berliner nach einem 3:1 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg weiter den Tabellen-Dritten VfB Stuttgart. »Das könnte ein wunderschönes Finale werden«, kündigte Manager Dieter Hoeneß an. Wolfsburg ging durch Petrow in Führung, erst nach einem energischen »Weckruf« von Trainer Falko Götz in der Pause wurden die Berliner wach. Entscheidenden Anteil am Umschwung hatten die eingewechselten Spieler Artur Wichniarek, Andreas Neuendorf und Alexander Madlung. »Das ist eine der positiven Erkenntnisse aus dieser Saison, dass die Mannschaft in der Lage ist, sich am eigenen Schopf aus Problemen heraus zu ziehen«, betonte Hoeneß. Kapitän Arne Friedrich (63.), Marcelinho mit einem verwandelten Foulelfmeter (81.) zu seinem 18. Saisontor und Alexander Madlung (87.) wendeten dann noch das Blatt.

Artikel vom 09.05.2005