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Brakes Zittern geht weiter

Winter-Sieben muss nach 22:29 gegen Meister TV Verl in die Relegation

Bielefeld (WB-eike). Jubel hüben, niedergeschlagene Gesichter drüben. Der TV Verl hat sich gestern mit einem 29:22 beim TuS Brake in die Handball-Verbandsliga und den Gastgeber damit in die Relegation geworfen. Denn bedauerlicherweise siegte Bünde/Dünne in Mennighüffen mit 20:19.

TuS Brake - TV Verl 22:29 (12:13). Es sollte eigentlich der gebührene Abschied der »alten Braker Garde« um Torsten Winter und Co. werden. Am Ende stand aber nicht der Klassenverbleib, sondern die Gewissheit, in der Relegation um die Landesligazukunft kämpfen zu müssen.
Vor vollen Rängen spielten die Braker dabei gerade in der ersten Hälfte gut mit. Zwar lag der TuS schon kurzzeitig mit 5:9 im Hintertreffen, konnte sich aber durch einen direkten Winter-Freiwurf mit der Pausensirene wieder auf ein Törchen (12:13) herankämpfen.
Auch nach dem Wechsel blieben die Gäste bis zum 16:18 (43.) in »Schlagweite« (Winter). Dann nutzte der Klassenprimus aber einige Minuten der Unachtsamkeit eiskalt aus, um die Führung auf 23:17 (50.) auszubauen. Damit war laut Winter »die Gegenwehr gebrochen«. Seine Mannen mussten dem hohen Tempo Tribut zollen und am Ende sogar in eine höhere Niederlage einwilligen. Torsten Winter wollte seinem Team dennoch keinen Vorwurf machen: »Wir haben uns heute gut verkauft. Die Chance zum Klassenerhalt haben wir in Hille verspielt. Auch wenn wir nach deren Sieg gegen Löhne noch auf Mennighüffener Schützenhilfe gehofft hatten«. In der Relegation wartet nun voraussichtlich schon am Mittwoch der TV Friesen Telgte.
Ein Hoffnungsschimmer kommt gerüchteweise aus Holzhausen: Sollte der Verbandsliga-Absteiger sein Landesliga-Spielrecht nicht wahrnehmen, wäre Brake gerettet. Es spielten: Knefelkamp/Stellbrink, Winter (6/3), Fedeler (4), Block (3), Nolting, Brinkjost, Pfennig (je 2), Höllwerth, Malenica, Heidbreder (je 1).
HSG Spradow - HSG Schröttinghausen/Babenhausen 29:24 (12:11). Das Bemühen um einen erfolgreichen Abschied wollte Coach Zsolt Homovics seinen Mannen beim letzten Spiel als »Schrötties-Trainer» nicht absprechen. »Die Jungs haben wirklich alles gegeben, um mir den Abschied zu versüßen,« war der Ungar, der sich ab sofort voll auf seine Aufgabe als Mindener Jugendcoach konzentrieren wird, mit der Mannschaft zufrieden. Wieder mal mit dünner Personaldecke angereist, gab sich die HSG von Beginn an kämpferisch und hielt die Partie gegen den Dritten offen.
Auch eine Zerrung von Martin Elsner nach 20 Minuten brachte die Gäste nicht aus dem Konzept. Nach der Pause dann der nächste Schock für die Homovics-Sieben: Udo Kompa knickte nach 45 Minuten um und muss aufhören, zudem kassierte Ralf Kompa die dritte Zeitstrafe. »Da hat Udo auf die Zähne gebissen und fast auf einem Bein weitergespielt,« war auch für Homovics diese Szene Ausdruck des Kampfgeistes. Beim 24:26 (57.) die entscheidene Phase. Spradow setzte sich erstmals mit mehr als zwei Toren entscheidend bis zum 24:29-Endstand ab. »Die Jungs haben alles riskiert und leider auch alles verloren. Das war aber sowohl kämpferisch als auch spielerisch sehr ordentlich,« schloss Homovics.
Schrötties mit: Schmidt/Höner, Rahmlow (8/2), Biermann (4), U.Kompa (3), R.Kompa, Wester, Elsner, Seele (je 2), Bönisch (1).

Artikel vom 09.05.2005