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Haßmann verteidigt Titel

Hamburger Derby: Kemmer gewinnt wieder Dressur

Hamburg/Mannheim (dpa). Die Vorjahressieger im Deutschen Spring- und Dressur-Derby haben ihre Titel verteidigt.
Springreiter Toni Haßmann (Lienen) setzte sich gestern mit dem elf Jahre alten Wallach Collin ebenso durch wie Heike Kemmer (Winsen/Aller) beim Dressur-Finale mit Pferdewechsel. Beim 76. Spring-Derby blieb Haßmann als einziger Starter fehlerfrei und holte sich 35 000 Euro der 105 000 Euro Preisgeld. Mit dem 133. Null-Fehler-Ritt in der 85-jährigen Derby-Geschichte verwies er den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf Rang zwei.
Alois Pollmann-Schweckhorst (Warstein) mit Montanus Faro leistete sich wie Beerbaum auf dem 1230 Meter langen Parcours mit 17 Hindernissen vier Fehlerpunkte und wurde Dritter. »Vor einem Jahr war mein Sieg ein Zufall. Aber diesmal war Collin einfach großartig. Ich bin wirklich stolz auf mein Pferd«, sagte Haßmann. Ein großer Pechvogel beim ältesten und traditionsreichsten deutschen Reitturnier war Weltcup-Gewinner Rodrigo Pessoa. Der Brasilianer scheiterte mit Rockford zum Auftakt der Prüfung am ersten Hindernis. Zwei peinliche Verweigerungen waren das Aus aller Träume vom ersten Erfolg beim Derby, zu dem insgesamt 48 600 Zuschauer kamen.
Das Publikum erlebte die größte Schrecksekunde aber beim Sturz der mitfavorisierten Hamburgerin Janne-Friederike Meyer, die nach dem Absprung vom Großen Wall stürzte und mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde. Die 24-Jährige kam glimpflich davon: »Es war wohl nur ein Schock. Ich werde nächstes Jahr wieder im Derby reiten.«
Kemmer siegte beim 45. Dressur-Derby vor Anja Hermelink (Hamburg) und der 27-jährigen Australierin Kristy Oatley-Nist. Mannschafts-Olympiasiegerin Kemmer sicherte sich den Erfolg im strömenden Regen vor fast leeren Tribünen. »Pitschpatschnass bis auf die Unterhose, aber die Pferde haben es genauso gut überstanden wie ich«, sagte die Gewinnerin, die vom Missgeschick der Australierin Oatley-Nist profitierte. Beim Finale mit Pferdewechsel kam deren Hengst Donovan-Bailey ausgerechnet total aus dem Tritt als sie ihn selbst ritt.
Erstmals in der Derby-Geschichte wurden beide Qualifikationen zum Spring-Derby von Frauen gewonnen. Nachdem sich Meyer mit Callistro in der 1. Derby-Qualifikation durchgesetzt hatte, triumphierte die 27-Jährige Inga Rauert (Fehmarn) mit Lerano in der 2. Qualifikation.
Sieger im Großen Preis von Hamburg, der ersten Prüfung der lukrativen Riders Tour in diesem Jahr, wurde der erst 22 Jahre alte Johannes Ehning (Borken) mit Lord's Classics.
Lokalmatador Armin Schäfer hat das »Championat von Mannheim« beim Maimarkt-Reitturnier gewonnen. Der Schweizer Theo Muff war der erfolgreichste Springreiter beim Münchner Turnier »Pferd International« am Wochenende auf der Olympia-Reitanlage in Riem. Sieger der Dressur Grand Prix Kür wurde Wolfram Wittig (Herford).

Artikel vom 09.05.2005