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Nun geht's gegen Nash

Nowitzki nach historischem Dallas-Sieg am Tropf

Dallas (dpa). Der Jubel über den Einzug in das Viertelfinale der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gegen den ehemaligen Teamkollegen Steve Nash und die Phoenix Suns kannte bei den Dallas Mavericks keine Grenzen.
Doch für Dirk Nowitzki endete der historische 116:76-Kantersieg am Samstag gegen die Houston Rockets am Tropf. Beim Showdown im 7. Spiel der Serie »Best of Seven« (4:3 für Dallas) steuerte Nowitzki vor 20 884 Zuschauern im American Airlines Center nur 14 Punkte bei, holte jedoch ebenso viele Rebounds. Der gegen eine Grippe ankämpfende Würzburger fiebert aber vor allem dem heute beginnenden Duell mit einem seiner besten Freunde entgegen, wenn Dallas in Phoenix antritt. »Es wird ein Duell auf Biegen und Brechen«, meinte Nowitzki.
Die Vorfreude auf das Wiedersehen ist auch bei Nash groß. »Nichts ist eine größere Herausforderung als gegen die ehemaligen Teamkollegen zu spielen«, meinte Nash, der gestern zum wertvollsten Spieler der Saison (MVP) auserkoren wurde. »Ich habe es geliebt, dort sechs Jahre zu spielen. Das Duell ist so etwas wie ein Abschluss.«
Dass es überhaupt zum Aufeinandertreffen mit den ausgeruhten Suns (4:0 gegen Memphis Grizzlies) kommen konnte, bedurfte eines Kraftakts von Dallas, der seinesgleichen sucht. Erst als drittes Team in der NBA-Geschichte nach den Los Angeles Lakers (1969) und den Rockets (1994) wendeten die Mavericks nach zwei Heimniederlagen zum Serien- Auftakt das Blatt. Zudem erzielten sie mit ihrem 40-Punkte-Vorsprung die höchste Punktdifferenz in einem 7. Playoff-Match. »Mavs vernichten Rockets«, titelte die texanische Tageszeitung »Dallas Morning News«.
Den Grundstein legten die Mavericks, die im vergangenen Jahr in der ersten Runde an den Sacramento Kings gescheitert waren, mit einem 12-Punkte-Polster nach dem ersten Viertel (32:20). Im gesamten Verlauf gaben die Gastgeber ihre Führung nicht mehr ab. »Ich bin begeistert von meinem Team«, schwärmte Trainer Avery Johnson. »Wir waren angeschlagen, aber wir sind nicht zerbrochen.«
Erfolgreichster Spieler der Mavericks war mit 31 Punkten Jason Terry. Dagegen landeten nur 5 der 15 Wurfversuche von Nowitzki im Korb. »Er hat sich aber in der Manier eines wahren Superstars in den Dienst der Mannschaft gestellt«, lobte Teamkollege Michael Finley (13). Bester Gästespieler war der Chinese Yao Ming mit 33 Punkten. Der in der gesamten Serie überragende Tracy McGrady, der zum achten Mal nacheinander die zweite Runde verpasste, erzielte 27 Zähler.
Im zweiten Halbfinale der Western Conference stehen sich die San Antonio Spurs und die Seattle Supersonics gegenüber. In der Eastern Conference zogen erstmals seit 23 Jahren die Washington Wizards in die nächste Runde ein. Dort treffen sie auf Titelkandidat Miami Heat. Die Wizards feierten im 6. Spiel einen 94:91-Erfolg über die Chicago Bulls und damit den entscheidenden 4. Sieg. Die Indiana Pacers zogen durch einen 97:70-Erfolg im 7. Spiel bei den Boston Celtics ins Eastern-Conference-Halbfinale gegen Titelverteidiger Detroit Pistons ein.

Artikel vom 09.05.2005