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Essen holt
EHF-Pokal

Glücklicher Chevtsov


Oberhausen (dpa). Sorgenkind TuSEM Essen hat den SC Magdeburg aus allen Träumen vom dritten EHF-Pokalsieg gerissen und die Suche nach neuen Sponsoren erheblich erleichtert. Unbeeindruckt von den negativen Schlagzeilen über die wachsende Finanznot und der deutlichen 22:30-Hinspielschlappe sorgte der Revierclub beim 31:22 (16:11) im zweiten Finale für ein kleines Handball-Wunder. Nach wochenlangem zermürbenden Krisenmanagement konnte selbst TuSEM-Allmacht Klaus Schorn wieder lächeln: »Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir haben bewiesen, dass wir ein lebendiger Verein sind.«
Mit einer imposanten Aufholjagd verblüffte der Club Fans und Gegner. Ausgerechnet Kreisläufer Dimitri Torgowanow, dem in der 3. Spielminute das Schultergelenk herausgesprungen und nur wenig später eingerenkt worden war, versetzte den wankenden Gästen mit seinem Treffer Sekunden vor Schluss den unerwarteten k.o.. Danach glich die mit knapp 6000 Zuschauern gefüllte Arena Oberhausen einem Tollhaus.
Der zum Saisonende scheidende TuSEM-Coach Youri Chevtsov war den Tränen nahe: »Dass ich diesen Traum nach vier Jahren in Essen erleben darf, macht mich stolz und glücklich.«
Rechtzeitig von der Lizenzvergabe des Liga-Vorstand am 25. Mai gibt es beim TuSEM nicht nur im sportlichen Bereich Grund zur Zuversicht. Obwohl Hauptsponsor Weinerplan in der vorigen Woche auch die letzte Frist zur Zahlung der zugesicherten zwei Millionen Euro verstreichen ließ, scheint eine Lösung für den Verein in Sicht.

Artikel vom 09.05.2005