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Das Spekulationsobjekt

Heidfelds Manager: »In der Formel 1 ist alles möglich«

Barcelona (dpa). Kaum fühlt sich Nick Heidfeld bei BMW-Williams richtig wohl, da soll er seinen Platz schon wieder für Jenson Button räumen.

Nach der Sperre und der Disqualifikation für BAR-Honda wegen der »Tank-Affäre« scheint es nicht mehr ausgeschlossen, dass Button für sein Team nicht mehr antreten wird und sein für das Jahr 2006 geplanter Wechsel früher über die Bühne gehen könnte. »Diese Gerüchte höre ich auch. Beeinflussen kann ich sie nicht«, sagte Heidfeld über die Spekulationen von Barcelona.
Sein Manager Werner Heinz will von einem möglichen Cockpit-Tausch nichts wissen. »Wir haben weder mit BAR noch mit Williams gesprochen. Aber in der Formel 1 ist alles möglich.« Vielleicht hält sich BMW deshalb mit klärenden Statements zurück, richtige Rückendeckung für »Quick Nick« gab es nicht. »Spekulationen kommentieren wir nicht«, ließ BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen ausrichten.
Kein Wunder, denn ursprünglich hatte Teamchef Frank Williams seinen Landsmann Button schon für diese Saison verpflichtet. Doch da BAR-Honda auf den gültigen Vertrag pochte, wurde die Sache vor Gericht geklärt und Button musste bleiben. Nach dem Verlust des dritten Platzes von Imola, der Sperre für Barcelona und Monaco könnte sich die Lage geändert haben.
Button jedenfalls war geschockt: »Weltmeister werden kann ich jetzt nicht mehr.« Dafür dürfte der Weg zu Williams frei sein, denn der Vertrag des Briten mit BAR für das Jahr 2006 ist an das Erreichen einer WM-Punktzahl gekoppelt. Das dürfte der 25-Jährige nur noch schwer schaffen. Für die Button-Ersatzlösung Heidfeld hatte sich BMW stark gemacht.
»Quick Nick« musste sich in einem nervenaufreibenden Stechen gegen den Brasilianer Antonio Pizzonia durchsetzen, um erstmals in seiner Karriere im Cockpit eines Topteams zu landen. Im neuen Team macht der Mönchengladbacher, der morgen 28 wird, einen mehr als guten Job. »Er ist der perfekte Fahrer für die Ingenieure. Nick ist abgeklärt, kommt schnell auf den Punkt, fast wie ein Roboter«, gab es am Wochenende ein dickes Lob von Sam Michael. Der Technische Direktor von Williams: »Wir kommen sehr gut miteinander klar.«
Nachdem die BMW-Motoren vor dem Großen Preis von Spanien angeschlagen waren, erledigte Heidfeld klaglos die Arbeit seines Teamkollegen Mark Webber mit. Der Australier, der vom Team einen längerfristigen Vertrag bekommen hat, startete deshalb aus der ersten Reihe.

Artikel vom 09.05.2005