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Schaudt blickte
bestens durch

Schmidt Zweiter in Bad Salzuflen

Von Susanne Kappmeier
Bad Salzuflen (WB). Martin Schaudt war beim Dressurturnier in Bad Salzuflen nicht zu bremsen. Der Mann aus Albstadt gewann mit seinem Paradepferd Weltall den Grand Prix (75,33 Prozent) und auch den mit 20 000 Euro dotierten Grand Prix Special (79,28 Prozent) gestern Nachmittag.

Als »Regen-Festival« dürfte das elfte Dressurturnier in Bad Salzuflen in die Annalen eingehen. Trotz des miserablen Wetters gingen alle Reiter an den Start. Die Weltelite des Dressursports kämpfte sich durch kalte Schauer und feierte mit Mannschaftsolympiasieger Martin Schaudt auf Weltall einen verdienten Sieger.
Hubertus Schmidt wurde mit seinem Olympiapferd Wansuela Suerte in den beiden großen Prüfungen Zweiter. Im Special entlockte ihm ein saftiger Platzregen am Ende nur noch ein resigniertes Grinsen. Frenetischer Jubel des Publikums begleitete ihn dafür bereits in der Schlusspirouette. Durch Hagelschauer kämpfte sich Minuten später ein patschnasser Klaus Husenbeth (Sottrum) mit Piccolino, der sowohl im Special als auch im Grand Prix Platz drei erreichte.
»Trotz des Wetters sind die Bedingungen in Bad Salzuflen wieder sehr gut. Obwohl die Turniere in München und Mannheim für mich viel näher liegen, wären sie dagegen nicht in Frage gekommen«, zollte Schaudt dem Turnierveranstalter Rolf Ehlers (Bremen) ein dickes Lob. Bundestrainer Holger Schmezer (Verden) war mit den Ritten seiner Kaderreiter bestens zufrieden. »Sie sind alle gut durch den Winter gekommen«, meinte Schmezer, der vor allem große Stücke auf Martin Schaudt hielt. »Martin reitet zurzeit wirklich auf einem anderen Stern. Es hätte mich enttäuscht, wenn er nicht gewonnen hätte.«
In der kleinen Tour triumphierte eine Reiterin aus Steinhagen: Monica Theodorescu ist mit dem siebenjährigen Whisper ins sportliche Rampenlicht zurückgekehrt. Für den nervenstarken und mit besten Bewegungen ausgestatteten Fuchs war Bad Salzuflen erst das vierte Turnier seines Lebens und doch ließ er nach seinen Siegen im St. Georg und in der Intermediaire I die Fachwelt aufhorchen. Besitzerin Ann Kathrin Linsenhoff hatte ihrer Freundin Monica das Pferd vor drei Jahren als »unbeschriebenes Blatt« zur Verfügung gestellt. Damals ritt die Mannschaftsolympiasiegerin mit ihrer Stute Renaissance Fleur noch von Sieg zu Sieg im großen Sport.
Ein perfektes Paar: die zierliche Reiterin und die elegante Schimmelstute. Der Traum zerplatzte, als sich das Pferd 2003 bei einem Stallunfall das Bein brach. Theodorescu begann von vorn. Die Dolmetscherin gab Lehrgänge in den USA und in Frankreich und fing mit jungen Pferden ganz von vorne an. Der Weg in den großen Dressursport ist lang, doch mit Whisper kann er sich lohnen.

Artikel vom 09.05.2005