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Polizeibeamte nahmen gestern in Leipzig etwa 70 linke Gegendemonstranten fest.

Proteste gegen Neonazi-Demos

Ausschreitungen in Leipzig

Leipzig/Berlin (dpa). Bei einem Neonazi-Aufmarsch mit 850 Teilnehmern in Leipzig ist es gestern zu Ausschreitungen gekommen. Am Hauptbahnhof lieferten sich Rechtsextreme Rangeleien mit der Polizei. Die Behörden schätzten die Zahl der Gegendemonstranten auf bis zu 4000, von denen einige Leuchtraketen zündeten.
Die Polizei räumte den Platz, es kam zu Festnahmen. Später löste sie eine Sitzblockade der linken Szene mit Wasserwerfern auf. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Etwa 2500 Polizisten waren in Leipzig im Einsatz. Kurz vor Beginn der für 12 Uhr geplanten Kundgebung gab es am Bahnhof erste Rangeleien zwischen den Gruppierungen. Zuvor hatten etwa 1500 Menschen friedlich gegen den Aufmarsch der Rechten protestiert. Bis zum Abend wurden 70 Gegendemonstranten von der Polizei vorläufig festgenommen.
In Berlin verliefen die Feiern am Vorabend des 1. Mai friedlicher als in den Vorjahren. Bei vereinzelten Krawallen nahm die Polizei in der Nacht zum Sonntag 65 mutmaßliche Randalierer fest. Drei Polizisten wurden bei Zusammenstößen leicht verletzt.
Etwa 5000 Menschen demonstrierten gestern in Nürnberg gegen einen Neonazi-Aufmarsch. Ohne größere Zwischenfälle verlief zunächst ein Aufmarsch von 170 Anhängern der rechtsextremen NPD im rheinland-pfälzischen Frankenthal. Als die NPD-Anhänger mit einem Sonderzug nach Worms weiterfuhren, wurde der Triebwagen des Zuges in Worms von Autonomen mit Steinen und gefüllten Flaschen beworfen. 150 Neonazis gelang es dann später, bis zum Wormser Marktplatz vorzudringen. Dort wurden sie von Gegendemonstranten mit Steinen und Flaschen beworfen.

Artikel vom 02.05.2005