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Fischer freut sich
auf World Games

BTG-Orientierungsläufer am Start

Von Andreas Konopka
Bielefeld (WB). Sie hasten querfeldein durch Wald und Flur, bestückt mit topographischer Spezialkarte und Kompass und immer auf der Suche auf der Suche nach Posten. Orientierungslauf heißt diese auch in Bielefeld beliebte Sportart, die am 16./17. Juli bei den World Games, den Spielen der nicht olympischen Disziplinen, im Bottroper Stadtwald Einzug hält. Der Bielefelder Student Axel Fischer, B-Kadermitglied, freut sich auf das Spektakel.

Der 28-Jährige, der sich bei der Bielefelder TG und bei der SV Brackwede fit hält, nimmt seit seinem achten Lebensjahr an Orientierungsläufen teil. Damals habe ihn sein älterer Bruder einfach einmal zu einem Wettkampf mitgenommen. »Und seither bin ich dann auch dabei geblieben«, schmunzelt Fischer.
Auch wenn der Orientierungslauf eine lange Tradition in Deutschland vorzuweisen hat, konnte er (noch) nicht an Popularität gewinnen. »Er ist für den Zuschauer einfach nicht interessant genug«, bedauert der Neuntplatzierte des Hermannslaufes '05.
Eine Beförderung des OL von den World Games ins »richtige« olympische Programm - »ich glaube nicht, dass ich das noch erleben werde. Aber es wäre schon schön.«
Der Student, der im vergangenen Jahr aufgrund gesundheitlicher Problemen zurückgeworfen wurde, ist optimistisch für die World Games. Bis auf eine Rippenprellung, die ihn aber nicht mehr beim Laufen behindere, ist er vor allem von grippalen Effekten verschont geblieben. Außerdem »bin ich eigentlich immer zum Saisonhöhepunkt fit«.
Daher visiert Fischer bei den World Games einen Platz unter den ersten 20 im Einzel an. Gerade weil die Spiele diesmal vor der Haustür stattfinden, möchte er erfolgreich sein. Im Bottroper Stadtwald selber, wo der Wettbewerb stattfindet, kann Axel Fischer nicht trainieren. »Der ist seit drei Jahren für die Teilnehmer gesperrt. Wenn einer erwischt wird, wird der ganze Verband gesperrt«, erklärt der Bielefelder.
Vom Sport kann er nicht leben; Fischer bezieht keine finanzielle Unterstützung wie Sporthilfe. So hofft er, auch künftig Arbeit bzw. Studium und Laufen in Einklang bringen zu können. Denn nach dieser turbulenten Saison mit den World Games in Deutschland und der Weltmeisterschaft in Japan soll noch längst nicht Schluss sein. Axel Fischer schielt schon mit einem Auge auf die WM in Dänemark, wo er »eigentlich immer recht erfolgreich gewesen« ist. Eines seiner noch ausstehenden Ziele ist es, bei den Weltbesten einmal unter die ersten 10, 15 Läufer zu kommen.
Doch zunächst gilt seine Konzentration den World Games, die er als Höhepunkt seiner bisherigen Karriere bezeichnet. Die Faszination Orientierungslauf: Für Fischer eine Kombination von Rennen und Kopfarbeit und eine tolle Abwechslung zum stetigen stupiden Laufen. »Man glaubt kaum, wie schnell eine Stunde umgeht, während diese beim reinen Laufen sehr lange dauern kann«.
Axel Fischer will nach seiner Karriere dem Orientierungslauf in einer Trainerfunktion erhalten bleiben. »Ich möchte der jungen Generation etwas mitgeben. Die müssen ja nicht dieselben Fehler noch mal machen«, scherzt er.

Artikel vom 28.05.2005