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Ante Covic
wundert sich

Skandal-Erinnerung


Bielefeld (WB/wjö). Nach den Partien gegen Wolfsburg A. und Uerdingen war es der dritte Regionalligaauftritt des Überraschungsaufsteigers DSC Arminia Amateure. 1:2 unterlag die Elf von Maik Walpurgis den gastgebenden Amateuren von Hertha BSC. Aber ging an diesem 11. August 2004 im Amateurstadion des Berliner Olympiaparks wirklich alles mit rechten Dingen zu?
Dank der Bestechungsaffäre um Schiri Robert Hoyzer (der u.a. das Pokalspiel Paderborn - Hamburger SV manipulierte) sind alle Beteiligten mittlerweile schlauer. Der in Berlin wohnende, aber für Lok Stendal (Sachsen-Anhalt) pfeifende Referee Dominik Marks hatte auch dieses Spiel eindeutig »verschoben«. Das DFB-Sportgericht annullierte die Partie und setzte es für heute neu an.
»Skandalspiel als Lernprozess«, titelte damals das WESTFALEN- BLATT. Augenzeugen wie Arminias Sportdirektor Thomas von Heesen, Amateur-Koordinator Peter Krobbach oder Teammanager Hans Scholz hegten zwar nicht den inzwischen bestätigten Betrugsverdacht, ereiferten sich dennoch mächtig: »Wir sind hier total verschoben worden.«
Die gravierenden Verdachtsmomente: Ein astreines »Traumtor« von Finn Holsing wurde nicht anerkannt. Als Hertha später das 2:0 nicht gelingen wollte, half Schiri Marks mit einem zweifelhaften Elfmeter nach. Selbst Hertha-Kapitän Ante Covic, der nach einem leichten Rempler von Carsten Rump im Bielefelder Strafraum »gestrauchelt« war, lachte sich später über dieses »Geschenk« kaputt. »Ich dachte, der Schiri zeigt mir die gelbe Karte für eine Schwalbe. Mit einem Elfer hatte ich nicht gerechnet.«
Ein weiterer negativer Höhepunkt war die rote Karte für Camara nach einem Allerweltsfoul in der 84. Minute. »Momo« wurde vier Pflichtspiele gesperrt. Ein späterer schriftlicher Einspruch von Thomas von Heesen wurde zunächst vom DFB in einem ziemlich barschen Ton »abgebügelt«. Für eine Entschuldigung dafür konnte sich der Verband trotz eines anderslautenden Urteils bis heute nicht aufraffen.

Artikel vom 13.04.2005