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Mit 0:12 in das
Aufstiegsfinale

Paderborner Basketballer gefordert

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Das grandiose Viertelfinale im BBL-Pokal gegen den Deutschen Meister Opel Skyliners Frankfurt (89:99 nach Verlängerung) ist noch in aller Munde, da steht Zweitligist Schröno Paderborn Baskets vor dem nächsten Höhepunkt. Morgen um 20 Uhr empfängt der Tabellenzweite Spitzenreiter Eisbären Bremerhaven zum Aufstiegs-Endspiel.

Wie schon im Pokal am vergangenen Mittwoch wird das Sportzentrum Maspernplatz aller Voraussicht nach mit 2600 Zuschauern ausverkauft sein (Restkarten ab 18.30 Uhr an der Abendkasse).
Kein Wunder, denn es geht um alles. Die Voraussetzungen sind klar: Bremerhaven kommt mit dem Vorteil von zwei Minuspunkten weniger und dem 90:78-Hinspielerfolg. Das bedeutet, die Schröno Baskets können nur mit einem Sieg von 13 Punkten Differenz an die Spitze der zweiten Liga stürmen. Bei zwölf Punkten Unterschied wie im Hinspiel würde das gesamte Korbverhältnis zählen und da hat Bremerhaven (+ 480) ein Plus von 100 gegenüber Paderborn (+ 380). Das dürfte bei danach noch drei ausstehenden Spielen nicht mehr aufzuholen sein. »Wir starten bei 0:12«, sagt Baskets-Sportdirektor und Vizepräsident Dr. Nima Mehrdadi und erwartet »ein taktisches Spiel: »Bremerhaven läuft Gefahr, sich zu sicher zu fühlen, weil sie ja verlieren dürfen. Wir dagegen müssen viel, aber dürfen nicht zu viel riskieren.«
Dass es überhaupt zu solchen Rechenspielen mit Paderborner Beteiligung kommt, ist nicht nur für Mehrdadi eine Sensation: »Wir wollen zurück in die erste Bundesliga, aber dass es so früh klappen könnte, damit haben wir nicht gerechnet.« Daher käme der zweite Oberhaus-Aufenthalt nach dem einjährigen Gastspiel in der Saison 1994/95 wohl auch zu früh, was ein Blick auf folgende Zahlen verdeutlicht. Der Etat beträgt derzeit 220 000 Euro und müsste sich laut Mehrdadi bei einem Aufstieg um ein Fünffaches (wie ihn Bremerhaven schon hat) erhöhen. »Mit 220 000 Euro in die erste Liga zu gehen, wäre Selbstmord, denn um sportlich mithalten zu können, brauchen wir vier bis fünf Verstärkungen«, betont der DeutschIraner, weiß aber auch: »Wenn wir verzichten müssten, wäre das für alle Beteiligten ein Schlag ins Gesicht. Das ist ein Teufelskreis.«
In den hat sich die Mannschaft von Coach Doug Spradley mit nur zwei Niederlagen und 16 Siegen in Folge selbst gebracht und durch die jetzige Konstellation wäre der zweite Platz sogar eine Enttäuschung - für Mehrdadi aber nur im ersten Moment: »Wir sind schon Vizemeister. Das ist der größte Erfolg seit dem Aufstieg vor elf Jahren und der erste Schritt in die richtige Richtung. Da kann man nicht enttäuscht, sondern muss stolz sein. Bei den Eisbären ist das anders, die müssen hoch.« Aber zuvor müssen sie die Schrönos am zweiten Schritt hindern.

Artikel vom 12.04.2005