12.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Wege in den UEFA-Cup

Arminia kann's auch über die Fair-Play-Tabelle schaffen

Bielefeld (WB/dis). Drei Wege führen für Arminia Bielefeld in den internationalen Wettbewerb. Den über den UI-Cup haben sich die Spieler durch das 0:2 gegen Kaiserslautern selbst so gut wie verbaut. Bleiben noch zwei Wege übrig: über den DFB-Pokal und über die Fair-Play-Wertung der UEFA. Welcher ist einfacher?

Darauf kann es nur eine Antwort geben: der Weg über den DFB-Pokal. Besiegt Arminia am 20. April die Bayern, kann die Mannschaft sogar das Endspiel verlieren. Vorausgesetzt, der Finalteilnehmer qualifiziert sich für die Champions-League. Schalke ist auf einem sehr guten, Bremen auf einem ganz guten Weg. Diese beiden Klubs bestreiten das zweite Halbfinale (19. April).
Sich über die Fair-Play-Wertung zu qualifizieren ist deutlich komplizierter. Denn die nationale Fair-Play-Wertung zu gewinnen ist nur ein kleiner Schritt ins große Europa. Arminia führt die deutsche Rangliste gemeinsam mit Hannover 96 an. Beide Mannschaften haben nur 40 Minuspunkte. Arminia, weil die Spieler 40 gelbe Karten kassierten (ein Minuspunkt pro Karte), Hannover, weil die 96er 35 Mal Gelb und ein Mal Rot (5 Minuspunkte) sahen.
Sollte der DSC diese Tabelle auch nach 34 Spieltagen anführen, hinge sein Glück allerdings davon ab, wie ausgeprägt das Fair-Play-Verhalten der deutschen Nationalmannschaft sowie der deutschen Vereinsmannschaften, die im Zeitraum 1. Juni 2004 bis 31. Mai 2005 international aktiv waren, dann gewesen ist. Also: Deutschland und die deutschen Europapokalteilnehmer müssten zunächst gesät haben, damit Arminia die Ernte einfahren könnte.
Die fairste Mannschaft des fairsten Landes sowie die Teams aus allen Ländern, die einen bestimmten UEFA-Koeffizienten aufweisen, kommen in eine Lostrommel, aus der zwei weitere UEFA-Cup-Teilnehmer gezogen werden.
Zur Ermittlung dieses Koeffizienten werden allerdings neben gelben und roten Karten auch Kriterien wie positives Auftreten, Respekt gegenüber dem Schiedsrichter, Verhalten der Team-Offiziellen und Verhalten der Zuschauer berücksichtigt.
Wenn also FC Chelseas Trainer Mourinho dem Kollegen vom FC Barcelona unterstellt, mit dem Schiedsrichter gemauschelt zu haben, hat er dem Gewinner der Fair-Play-Wertung in England keinen Gefallen getan. Genau so wenig wie die Fans des VfB Stuttgart dem Sieger der deutschen Wertung, indem sie beim Auswärtsspiel in Parma Feuerwerkskörper aufs Feld warfen.
Seit gestern steht übrigens fest, aus welchen Ländern die Gegner der deutschen Vertreter im UI-Cup kommen. Der am schlechtesten platzierte Bundesligist tritt in Runde zwei am 2./3. und 9./10. Juli auf einen Vertreter aus Andorra oder Österreich. Die Nummer zwei der deutschen UI-Cup-Klubs träfe auf ein Team aus Serbien/Montenegro oder Mazedonien. Der bestplatzierte Bundesligist bräuchte erst in Runde drei einzugreifen und hätte es mit einem tschechischen, polnischen oder moldawischen Gegner zu tun.

Artikel vom 12.04.2005