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Ungewisse
Zukunft
in Kassel

Huskies abgestiegen

Kassel (WB/güs). Enttäuschung, Trauer und Wut in Kassel: Die Huskies sind nach der 2:3-Niederlage im siebten und letzten Abstiegsrundenspiel bei den Grizzly Adams Wolfsburg aus der DEL abgestiegen.

Im Wolfsburger »Eispalast« erlebten die »Schlittenhunde« und ihre 300 mitgereisten Fans nach den Worten von Kapitän Tobias Abstreiter die »schwerste Stunde«.
Aufgebrachte Anhänger beschimpften das Team als »Trümmerhaufen« und »Söldnertruppe«. Verständlicher Frust am Ende einer enttäuschenden Saison, denn das Gründungsmitglied ist nach elf Jahren nicht mehr in der Deutschen Eishockey-Liga dabei.
Das sportliche Aushängeschild der Region Nordhessen, die nicht mit Spitzensport gesegnet ist, steht vor einer ungewissen Zukunft, sogar »vom Ende des Kasseler Eishockeys« ist die Rede.
Der Verein und die Fans haben die Hoffnung auf den Verbleib in der DEL aber noch nicht ganz aufgegeben. Wenn Wolfsburg wegen eines fehlenden Hallenneubaus keine Lizenz bekommt, könnten die Huskies den Platz einnehmen. Die Entscheidung soll allerdings erst im Mai fallen. Dann müsste Kassel noch eine neue Mannschaft zusammenstellen.
Eine konkrete Aussage, ob in der Zweiten Liga gespielt wird, gibt es noch nicht. Beantworten kann diese Frage nur die Chefetage des Clubs, der trotz eines 3,5-Millionen-Etats nur von einem kleinen Zirkel gelenkt wird. Alleingesellschafter und Halleneigner Simon Kimm (72) samt Ehefrau Edith und Manager Joe Gibbs sind die Entscheidungsträger. Gibbs, dessen Personalpolitik als ein Grund für die Talfahrt kritisiert wird, soll nach dem Abstieg sehr ruhig gewirkt haben. Jetzt hilft auch keine Panik. Die Saisonabschlussfete wurde gestrichen. Klare Ansage: »Die Mannschaft braucht man nicht zu feiern.«
DEL-Halbfinale Heute: Frankfurt Lions - Adler Mannheim, Eisbären Berlin - ERC Ingolstadt.

Artikel vom 01.04.2005