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Neuer Film, neues Buch
und eine neue Heimat

Ursula Karven mit »Tote leben länger« in der ARD

Von Kerstin Heyde
ARD, 20.15 Uhr: Vier Jahre nach dem Unfalltod ihres Sohnes zeigt Ursula Karven, was eine echte Stehauf-Frau ist. Die Schauspielerin strotzt vor Energie und strahlt große Lebensfreude aus. Für ihr Wohlbefinden ist wohl nicht nur ihre erneute Mutterschaft verantwortlich, sondern auch der Erfolg als Schauspielerin und Autorin.

Mit ihrem jüngsten Film, der Krimikomödie »Tote leben länger«, kommt die 40-Jährige heute auf den Bildschirm. Neben Pierre Besson spielt sie eine Frau, die verdächtigt wird, ihren Mann ermordet zu haben. Zudem ist gerade ihr neuestes Buch mit dem Titel »Sina und die Yogakatze« im Wunderlich Verlag erschienen. Sie erzählt darin die Geschichte der achtjährigen Sina, die von ihren Eltern eine Katze geschenkt bekommt, mit der es eine besondere Bewandtnis hat: Das Tier kann sprechen und kennt sich in der Welt der fernöstlichen Entspannungstechnik Yoga bestens aus.
Genauso wie Ursula Karven selbst: »Ich hab's anfangs nur gemacht, weil ich neugierig war. Aber plötzlich habe ich gemerkt, was darin für eine Kraft steckt - vor allem, als es mir schlecht ging«, erinnert sich die Schauspielerin. »Vorher war es eher Spaß und diente dem Muskelaufbau. Die wirkliche Kraft erkennt man erst, wenn man einen Tiefpunkt hatte.« Den erlebte die gebürtige Ulmerin am 16. Juni 2001, als ihr damals vierjähriger Sohn Daniel während einer Geburtstagsfeier im Schwimmbad ertrank. Mit Hilfe ihres Ehemanns James Veres (54, Filmproduzent) und des Erstgeborenen Christopher (10) konnte sie den Schicksalsschlag verwinden. Inzwischen ist ein weiterer Hoffnungsspender hinzugekommen: Söhnchen Liam Taj (1) hat ihr neuen Lebensmut gegeben.
Mit ihrer Familie siedelte Ursula Karven im Sommer 2004 von Kalifornien nach Mallorca über: »Ich arbeite meistens in Deutschland und war durch die ständige Reiserei von Amerika nach Europa nur noch müde. Wenn ich drehte, stieg ich mit Baby, Kindermädchen, Fläschchen, vorgekochter Milch, Schnullern und Stofftieren in den Flieger, trug nachts das Kind hin und her und musste am nächsten Tag trotzdem hellwach am Set stehen, schildert sie die Umstände vor dem Umzug. »Ich wollte auch, dass meine Kinder andere Lebensformen kennen lernen als die in Malibu - mal ganz normale Kids sehen, die beispielsweise selber mit anpacken und ohne Reinigungsflotte, Köche oder Gärtner auskommen«, ergänzt Ursula Karven die Liste ihrer Gründe. »Mallorca ist einfach, ländlich und erdig. Das tut uns allen gut.«

Artikel vom 30.03.2005