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»Der Glaube ist
nach wie vor da«

TuS Dornberg bevorzugt »Räume«

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Ein Begehren mit vielen Unbekannten. »Auf meiner persönlichen Rechnung habe ich 35 Punkte, die zum Klassenverbleib nötig sind«, erklärt Andreas Brandwein, Trainer des Verbandsliga-Vorletzten TuS Dornberg. Nun sind nach 18 Anläufen erst derer 16 im Mühlenbrink-Sack, was das Unterfangen nicht einfacher macht.

Doch auch das bittere 2:3 gegen den SC Wiedenbrück ließ Brandweins Zuversicht auf ein Happyend nicht schrumpfen. »Der Glaube ist nach wie vor da. Von den Punkten her ist noch alles machbar«. Seltsam, dass das Kellerkind lieber gegen die »Großen« punktet. Ein Teilerfolg gegen den Zwoten SC Delbrück, ein »Dreier« gegen den Dritten Emsdetten, weitere fünf Zähler gegen Mannschaften, die einen einstelligen Tabellenplatz belegen.
Brandweins Erklärung: »Wenn ein Gegner so tief steht wie Wiedenbrück, dann ist es schwer für uns, da durchzukommen und eine solch massive Abwehr zu knacken. Dafür fehlen uns einfach die spielerischen Mittel. Wir tun uns leichter, wenn Mannschaften offensiver spielen und uns Räume lassen. Oder wenn wir in Führung liegen«. Das war in dieser Saison nicht so oft der Fall. In Bezirks- und Landesliga stellte sich die Problematik zwar ähnlich dar, doch reichte die Dornberger Klasse hier noch locker aus.
Der Vorletzte stellt also mit 15 Saisontreffern den mit Abstand schwächsten Angriff der Liga und verfügt nun mal nicht über solche Möglichkeiten wie der SC Preußen Münster, der seine Reserve augenscheinlich unbedingt in Liga fünf halten will. Beim 5:2 des Schlusslichtes über die Hammer SpVg, nun nach Punkten gleichgezogen mit dem TuS Dornberg, wirkten sieben Regionalligaspieler mit.
Den bosnischen Hasic-Brüdern Adis und Alis fehlte am Sonntag die nötige Frische. »Sie waren beim WM-Qualifikationsspiel Belgien - Bosnien-Herzegowina. Das war seit Monaten geplant, steckte aber auch in ihren Beinen«, meint Brandwein. Mauro Fastellini hätte gegen seine früheren Teamgefährten zu gerne ein Tor erzielt. Nach dem Abpfiff umarmte Wiedenbrücks Torschütze zum 1:0 Thorsten Meyer den TuS-Stürmer und lobte: »Klasse gespielt, Mauro«. Der ärgerte sich: »Wir haben gar nicht mal schlecht gespielt, aber eben hinten zu viele und entscheidende Fehler gemacht«.
Offensivkollege Thies Kambach erinnerte an das 1:1-Hinspiel. »Damals haben wir Stürmer versagt, diesmal die Abwehr«.
SCW-Coach Steffen Enge war es egal, wie der »Dreier« zustandegekommen war. »Wir waren am Ende der Glücklichere. Der Sieg wird uns Selbstvertrauen geben«. Gleichwohl wusste er: »Wären wir mit 2:3 in Rückstand geraten; ich weiß nicht, ob wir dann wieder aufgestanden wären«.

Artikel vom 30.03.2005