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Kommentar
Hungerlöhne sichern keinen Aufschwung

Schwarzarbeit eindämmen


Es würde zum Himmel schreien, sollte dieser Tatbestand stimmen: Einerseits kommen SPD und CDU/CSU zum Job-Gipfel zusammen, um wirtschaftlichen Aufschwung zu beflügeln, andererseits hält die Gewerkschaft in der Fleischindustrie mehr als 10 000 Arbeitsplätze für bedroht; die Branche habe in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten bereits 27000 Stellen gestrichen. Allein in der Region zwischen Oldenburg und Bielefeld sollen in den vergangenen vier Jahren 6000 Arbeitsplätze verloren gegangen sein. Der Grund: Lohndumping und Werkverträge mit osteuropäischen Arbeitern.
In Niedersachsen ist der Staatsanwaltschaft erneut ein Schlag gegen Schwarzarbeit in einer Fleischfabrik gelungen, in OWL ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Verantwortliche des Unternehmens Tönnies. Die Gewerkschaft hat angekündigt, Firmen an den Pranger zu stellen, sollten sie ihre Praktiken bei der Leiharbeit nicht einstellen. Dies käme aber einer Vorverurteilung gleich. Die Staatsanwaltschaft ist am Zuge, zügige Aufklärung notwendig. Das ist im Sinne der Firmen, der Mitarbeiter und nicht zuletzt auch der Verbraucher. Hungerlöhne und Billigfleisch sind der falsche Weg. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 21.03.2005