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»Den Menschen keinen
Sand in die Augen streuen«

Thema Autobahnauffahrt: »Populistischer Antrag«

Senne (pss). »Nein«, sagen Lothar Pollmann, Frank Dorow und Gerhard Haupt, »über das Thema Senne- oder Südsee wollen wir nicht sprechen.« Um dann aber doch anklingen zu lassen, dass man mit einem solchen See auf Senner Gebiet »gut leben könnte.« Im Rat, so Pollmann, sei am Donnerstag dazu ein wichtiger Beschluss gefasst worden. Jetzt sei die Verwaltung gefordert.

Den drei CDU-Politikern lag bei ihrem Pressegespräch vielmehr das Thema A33 auf der Seele. Um zu bekräftigen, dass nach dem Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (UStA) nun auch der Rat für Senne wichtige Verbesserungen zur A33 beschlossen hat.
Nicht durchsetzbar sei die Einhausung der Autobahn im Bereich der Windflöte gewesen. Die Kosten seien zu hoch. Nicht durchsetzbar sei auch die Forderung, die A33 zwischen Senner- und Friedrichsdorfer Straße abzusenken und nicht über einen 2,50 Meter hohen Damm zu führen. Ein dortiger Graben, als Nebengewässer des Reiherbaches, habe dies verhindert. Für den müsse ein Durchlass gebaut werden, der mindesten 1,50 Meter hoch sein muss. Zusammen mit der Autobahn kommt man auf die Höhe von 2,50 Meter. »Und«, fügt Pollmann an, »vor allem die "Wasserleute" haben sich bei dieser Frage stur gestellt.
Als äußerst positiv sehen es die Christdemokraten, dass nicht auf die Autobahnauf- und abfahrt Buschkampstraße verzichtet wird. Sennes Sozialdemokraten sowie Bündnis 90/Die Grünen, aber auch Alexander von Spiegel als BfB-vertreter und Rudolf Bondzio als Mann der »Bürgernähe« bekamen dabei ihr Fett weg.
»Es ist schon sehr populistisch, noch im März zum wiederholten Male einen Verzicht auf die Autobahnanbindung zu fordern«, übt Pollmann, der auch Ratsmitglied ist, deutliche Kritik. Zumal es einen eindeutigen Ratsbeschluss vom November 2004 gebe mit der ebenso eindeutigen Festlegung auf die Ab- und Zufahrt.
Folgerichtig hätten jetzt sowohl der UStA als auch der Rat am Donnerstag diesen ohne die Stimmen der CDU gefassten Beschluss der Senner Bezirksvertretung verworfen. Dorow: »Mit einer solchen Forderung streut man den Menschen Sand in die Augen. Das machen wir nicht mit, weshalb wir auch gegen einen solchen Antrag gestimmt haben.«
Für Pollmann ist darüber hinaus klar, dass die A33-Anbindung an die Buschkampstraße für Senne nur Vorteile bringt. Ein ganz nüchterner Blick auf einen normalen Stadtplan mache deutlich, welche Nachteile es bringen würde, wenn man auf die Autobahnabfahrt verzichten würde. Das Beispiel Sennestadt, wo eine Autobahnauffahrt politisch vom Tisch gefegt wurde, zeige deutlich die Nachteile eines solchen Verzichts.
Zufrieden sind die CDU-Politiker auch mit der Entwicklung der Senner Straße, die nicht mehr verschwenkt und eine neue Trasse erhält, sondern mit einer Brücke über die A33 geführt wird. Pollmann: »Wir haben erreicht, was wir wollten.« Dazu zähle auch, dass die Postheide verkehrsberuhigt werden kann. Auch die geforderte Verlängerung des Lärmschutzes bis zur Friedrichsdorfer Straße sei erfolgreich in den städtischen Forderungskatalog aufgenommen worden.
Zu Friedrichsdorf führen die drei CDU-Politiker an, dass dort die Ortsumgehung kommen wird. Doch die werde ihrer Überzeugung nach nicht - wie als Schreckgespenst an die Wand gemalt wurde - zwischen Friedrichsdorf und der Windflöte verlaufen, sondern südlich von Friedrichsdorf. Und die CDU hätte keine Einwände - soweit planerisch möglich - wenn diese Ortsumgehung auf Senner Gebiet direkt an die Buschkampstraße angeschlossen wird.

Artikel vom 19.03.2005