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Brutaler Raubüberfall
auf Friedrich Diekmann

Chef des Brenner Hotels liegt verletzt im Krankenhaus

Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). Friedrich Diekmann (66), Chef des bekannten Brenner Hotels und Vorsitzender der Werbe- und Interessengemeinschaft Sieker, ist Opfer eines brutalen Raubüberfalls geworden. Der 66-Jährige liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus, wo ihn Ehefrau Edeltraud umsorgt.

Es geschah in der Nacht zum gestrigen Freitag: Der Hotelier hatte sich kurz nach 1 Uhr von seinem Betrieb an der Otto-Brenner-Straße auf den Heimweg zum Wohnort Ubbedissen gemacht, wollte in der Hillegosser Sparkassenfiliale an der Detmolder Straße 611 die Tageseinnahmen aus Hotel und Restaurant in den Nachttresor werfen. An der Zufahrt zum Geldinstitut lauerte ihm offenbar gezielt ein unbekannter Krimineller auf, um Beute zu machen.
»Auf einmal stand der vor mir und griff mich an«, schilderte Diekmann die Attacke in stockfinsterer Nacht. Der 66-Jährige, ein geschulter Kampfsportler, ließ sich allerdings nicht einschüchtern, sondern schlug den mit einer braunen Strickmütze maskierten Angreifer zunächst mit Judogriffen zurück. Obwohl der Hotelier vom Räuber beim Überraschungsangriff rücksichtslos in die Rippen, den Bauch und gegen einen Oberschenkel getreten worden war, geriet der brutale Täter erst einmal in die Defensive.
Doch dann griff der in Bluejeans und dunkle Jacke gekleidete Kriminelle plötzlich zu einer Dose Pfefferspray, sprühte Diekmann das Reizgas ins Gesicht. »Dass der mich plötzlich mit Spray angreift, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet«, so der Hotelier, dem am Freitagnachmittag noch die Augen schmerzten. Vermutlich, um seinen wehrhaften Gegner endgültig außer Gefecht zu setzen, schlug der Maskenmann dem Bielefelder noch einen (unbekannten) Gegenstand über den Kopf. Diekmann, der im kommenden Herbst das Brenner Hotel seit 25 Jahren führt, brach mit einer zehn Zentimeter langen Kopfplatzwunde zusammen. Der Räuber flüchtete mit etwa 1300 Euro Beute.
Trotz der schweren Verletzung konnte der von Schlägen und Tritten gezeichnete 66-Jährige noch zum Mobiltelefon greifen und die Polizei alarmieren. »Die waren schon nach drei Minuten mit zwei Streifenwagen und einem Spürhund vor Ort«, lobte der Hotelier. Nach der Notoperation im Krankenhaus - die Kopfplatzwunde wurde mit acht Stichen genäht - musste Diekmann auf ärztliche Anordnung am Freitag das Bett hüten. Voraussichtlich Anfang kommender Woche, die entsprechende Genesung vorausgesetzt, wird er aus der Klinik entlassen. - Vom brutalen Räuber fehlt bislang jede Spur.

Artikel vom 19.03.2005