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Vom Haustraum zum Traumhaus

Eine intelligente Raumplanung kommt mit wenigen Quadratmetern aus

Wer baut, sollte sich nicht nur von aktuellen Bedürfnissen leiten lassen. Schließlich soll das Haus in der Regel mehrere Generationen lang genutzt werden.
Das eigene Haus ist eine enorme Investition - für die meisten Baufamilien die größte ihres Lebens. Eigenmittel sind in der Regel begrenzt, Kredite kosten teure Zinsen.
Erster Kosten- und damit Sparposten ist das Grundstück. Bei großen Flächen ist der Quadratmeterpreis meist günstiger als bei kleineren. Wenn es das örtliche Baurecht und die Erschließungspläne erlauben, so kann der Bauherr mit Anderen gemeinsam zusammenhängendes Bauland erwerben. Das wird dann in einzelne Parzellen unterteilt. Mit einer solchen Bauherrengemeinschaft lassen sich auch die Kosten für die Erschließung senken. Denn die Versorgungsunternehmen müssen nur einen Hausanschluss auf das Grundstück legen.
Größte Kostentreiber sind im Übrigen Planungsänderungen. Stehen Entwurf und Bauprogramm, sollte daran festgehalten werden. Je weiter die Planungen fortgeschritten sind, desto teurer wird es, Umgestaltungen vorzunehmen. Wer günstig bauen möchte, wählt ein kompaktes Haus mit klaren Linien. Jeder Vorsprung, jeder Erker, Giebel oder Balkon geht ins Geld.
Innenwände sollten aus dem selben Material sein wie die Außenwände und die Geschossdecken. Denn wo Material-Mix verarbeitet ist, kommt es zu Rissbildungen, die teure Reparaturen nach sich ziehen. Auch für die Dachform gilt: je einfacher, desto preiswerter. So kann ein Pultdach bis zu 10 000 Euro günstiger sein als ein Satteldach - allerdings entsteht unter Letzterem auch mehr Nutzfläche.
Sind die Pläne fertig, beginnt die konkrete Phase des Hausbaus. Ein Architekt muss letztlich nicht mehr kosten als andere Angebote. Der Fachmann ist in der Lage, das Preis-Leistungs-Verhältnis diverser Offerten zu beurteilen. Ein Laie kann die Werbebotschaften oft nur schwer durchschauen. Sinnvoll ist es zudem, den Bau von einem ausgewiesenen Experten (Sachverständigen) begleiten zu lassen. Er deckt schon in der Bauphase Mängel auf. Diese Kontrolle bietet unter anderem der Verband Privater Bauherren an.
Eine solide Finanzierung besteht zu einem Drittel aus Eigenkapital, ein Drittel sollte aus einem Bausparvertrag kommen und lediglich das letzte Drittel über ein Darlehen finanziert werden. Der Staat kann ebenfalls angezapft werden: So macht etwa umweltschonende Technik das Haus dank Zuschüssen günstiger. Auch wer selbst Hand anlegt, entlastet die Baukasse deutlich. Vor allem ganz am Anfang und am Ende kann der Häuslebauer tätig werden. Das Ausheben der Baugrube, Anstreichen, Tapezieren und das Verlegen von Teppichböden sind klassische Eigenleistungen.
Aber aufgepasst: Wer den Handwerker »ersetzt«, spart zwar die Lohnkosten - erfahrungsgemäß aber braucht der Laie für die Arbeiten länger. Damit entstehen Aufwendungen an anderer Stelle. Deshalb merke: Je kürzer die Bauzeit, desto kürzer die Zeit, in der zugleich Wohnungsmiete und Zinsen für die Baudarlehen anfallen.

Artikel vom 25.03.2005