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Porcellos Tat folgt auf Dammeiers Rat

Arminia gelingt endlich ein Tor durch einen direkt verwandelten Freistoß


Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Der entscheidende Tipp kam von Detlev Dammeier. »Wenn's nach mir gegangen wäre, hätte ich den Ball über die Mauer oben reingehauen«, sagte Massimilian Porcello. Doch dank Dammeier entschied sich Arminias Ausgleichstorschütze für einen hart und flach getreten Schuss in die Torwartecke. Es war Arminias erster direkt verwandelter Freistoß der Saison.
Eine Tor-Form mit Seltenheitswert. Zuletzt zum Auftakt der Saison 2002/2003, genau gesagt am 11. August '02 war Bielefeld in der 1. Bundesliga mit einem direkt verwandelten Freistoß erfolgreich. Der Schütze damals: Massimilian Porcello. Sein Treffer war das 3:0 gegen Bremen, diesmal war es das 1:1 gegen Hamburg. Und übrigens längst nicht Porcellos einzige gute Aktion. Dass er gegen den HSV zu Bielefelds Besten gehörte, verschwieg er bescheiden. Porcello: »Das Wichtigste ist, wie der Trainer meine Leistung beurteilt.«
Immerhin gab Arminias Italiener an, momentan grundsätzlich »ein gutes Gefühl« zu haben, sowohl was weitere Nominierungen anbetrifft als vielleicht ja sogar auch eine Vertragsverlängerung. Der DSC kann auf eine Option bauen, nach der sich bei Bedarf Porcellos am Serienende auslaufender Vertrag automatisch um eine weitere Saison verlängert.
Es spricht einiges dafür, dass Arminia von dieser Option Gebrauch machen wird. Trainer Uwe Rapolder war voll des Lobes: »Porcello hat sich gut entwickelt. Er ist zurzeit torgefährlicher als Ervin Skela, setzt sich körperlich mehr ein. Massi bringt die richtige Einstellung mit. Er hat dazu gelernt, ist weiter als vor einem Jahr.« Dass Porcello zudem riesig trainiere, mache es für Skela schwer, seinen Stammplatz zurückzuerobern. Skela sei jedoch, so Rapolder, nicht abgeschrieben.
Porcello ist aber augenblicklich den entscheidenden Schritt weiter. Doch auch nach der Partie gegen den Hamburger SV konnte der 24-Jährige nur wiederholen, was er schon seit Wochen sagt: »Um vertragliche Dinge mache ich mir ganz ehrlich gar keinen Kopf.«
Apropos Kopf: Um ein Haar wäre ihm ja sogar noch ein zweites Tor gelungen. Nach Markus Schulers traumhafter Flanke stieg Porcello wunderbar hoch, köpfte gegen Torwart Wächters Laufrichtung und hatte Pech, dass der ansonsten schwache Gästeschlussmann in dieser Szene ganz stark parierte. Aber auch Glück, dass Fatmir Vata richtig stand und zum 2:1 abstaubte. Warum Arminia danach den Faden verlor und noch zwei Treffer bis zur Pause kassierte - für Porcello ein Rätsel: »Ich hatte mit den Gegentoren nicht gerechnet. Dieser Doppelschlag durfte nicht passieren.«
Mit dem Ergebnis der eigenen Arbeit durfte Porcello am Samstag zufrieden sein. Mit dem Gesamtergebnis war er es nicht. »Es ist enttäuschend, dass wir nicht mehr daraus gemacht haben. In diesem Spiel war viel mehr möglich.«

Artikel vom 14.03.2005