Mieter bangen um Kultur im ehemaligen NS-Seebad Prora
Berlin (ddp). Die Mieter der so genannten Museumsmeile in Prora auf Rügen befürchten ein »systematisches Zerschlagen« ihres Kunst- und Kulturangebots durch den neuen Eigentümer. Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages Ende Februar den Verkauf des Blocks 3 im ehemaligen Kraft-durch-Freude-Seebad aus der NS-Zeit beschlossen hatte, bestehe die »Gefahr, dass die Immobilie künftig ausschließlich kommerziellen Verwertungsinteressen dient«, sagte der Leiter der Stiftung Neue Kultur, Jürgen Rostock, in Berlin. Die Pläne des neuen Besitzers sehen eine Umgestaltung des denkmalgeschützten Blocks vor. Laut Rostock, der das Dokumentationszentrum Prora betreibt, sind ein Jugendsporthotel und eine Behindertenherberge geplant. Bei dem neuen Inhaber handelt es sich um die »Inselbogen GmbH« des Immobilienvermarkters Kurt Meyer aus Hüllhorst (Kreis Minden-Lübbecke). Nach der Wende war der Bund Eigentümer geworden. Galerien, Museen und ein Forschungszentrum siedelten sich an.