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Viel Sonne, geringe Kosten
Wo der Strandurlaub in diesem Sommer besonders günstig ist
Wer in diesem Sommer preiswerten Strandurlaub verbringen will, sollte nach Griechenland, Kroatien oder Bulgarien fahren. Was wenige vermuten: Die Urlaubsklassiker Spanien und Italien sowie Newcomer Slowenien sind teurer als Deutschland und tummeln sich mit dem sehr kostspieligen Frankreich oberhalb des europäischen Preisdurchschnitts. ADAC-Tester nahmen insgesamt 37 populäre europäische Badeorte unter die Lupe. Verglichen wurden Preise von Produkten und Aktivitäten, die während eines normalen Urlaubs anfallen. Parkgebühren, der Eintritt für ein Museum gehörten ebenso dazu wie die Preise für ein Eis oder eine Flasche Sonnencreme.
Kein Wunder, dass Kroatien auch im Blickpunkt des ITB-Auftrittes des Bielefelder Jugendreiseveranstalters »Ruf« stand. Eine Mittelmeerinsel nur für junge Leute bietet das Unternehmen nämlich im Sommer mit dem neuen Reiseziel »Young Island« erstmals an. Messebesucher konnten sich ihr Lieblingsplätzchen bereits jetzt aussuchen: Im Maßstab 1:1000 wurde die im Trendreiseziel Süddalmatien liegende Insel Obonjan nachgebaut.
Die vergangenen vier Jahre brachten dem griechischen Tourismus rückläufige Zahlen. Damit soll nun Schluss sein, betonte Dimitiris Avramopoulos, griechischer Minister für Tourismus, im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der ITB Berlin. Griechenland sieht sich durchaus wettbewerbsfähig, insbesondere mit den anderen Anrainerstaaten am Mittelmeer. Mit einer Art Zehnjahresplan soll nun eine neue Epoche im Tourismus des Landes eingeleitet werden.
Wichtigster Punkt dabei ist die Qualitätsinitiative, die auch weitere Investoren ins Land bringen soll. Gerade am Beispiel der deutschen Besucher habe man festgestellt, dass Gäste anspruchsvoller geworden seien und dementsprechend das Qualitätsniveau angepasst werden müsse. Das betrifft die Ausstattung der Hotels, aber auch die Verbesserung der Dienstleistungen, des kulturellen Angebotes und eine Forcierung des nachhaltigen, sanften Tourismus.
Diese »qualitative Revolution im Tourismus« soll sich bereits in diesem Jahr bemerkbar machen, was wohl auch die aktuellen Buchungszahlen der großen deutschen Reiseveranstalter bestätigen. Die großen Fortschritte werden jedoch erst für die Jahre 2006 und 2007 erwartet.
Italien kämpft mit dem Image, im Vergleich zu anderen Mittelmeerländern relativ teuer zu sein. Und es kämpft mit sinkenden Besucherzahlen. Bei der vom Italienischen Fremdenverkehrsamt ENIT veranstalteten Pressekonferenz während der ITB Berlin wurde jedoch betont, dass beiden Entwicklungen der Kampf angesagt werden soll. So bemühe man sich um genaue Differenzierung. Während die Toskana und die Adriaregion im Jahr 2004 tatsächlich deutliche Einbußen bei den Gäste- und Übernachtungszahlen hinnehmen mussten, konnten zum Beispiel die süditalienischen Regionen Kalabrien, Kampanien, Sardinien und vor allem Sizilien einen Aufwärtstrend verzeichnen, der laut Auskunft deutscher Reiseveranstalter für die Saison 2005 weiter anhält.
Dass Portugal Großereignisse organisieren kann, hat es mit der Expo 1998 oder mit der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr bewiesen. Eine neue internationale Werbekampagne gibt sich gefühlsbetont: Der Slogan lautet »Portugal, go deeper«. Auf die Kritik deutscher Reiseveranstalter und ihrer Gäste will man reagieren: Die Preise sollen dieses Jahr spürbar sinken. (ta)

Artikel vom 19.03.2005