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Heute soll Karl aussagen

VfL Wolfsburg prüft erneuten Einspruch


Berlin (dpa). Von der Vernehmung des seit Freitag in Untersuchungshaft sitzenden früheren Bundesliga-Profis Steffen Karl erhofft sich die Berliner Staatsanwaltschaft weitere Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Wett- und Betrugsskandal im deutschen Fußball. Der 35 Jahre alte Abwehrspieler, dem gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, versuchte Verbrechensabrede und Nötigung vorgeworfen werden, wird nach Angaben seines Anwalts heute aussagen. Karl wurde inzwischen von seinem Club, dem Regionalligisten Chemnitzer FC, beurlaubt.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den ebenfalls inhaftierten Schiedsrichter Dominik Marks prüft der VfL Wolfsburg einen erneuten Einspruch gegen die Wertung des Regionalligaspiels ihrer Amateur-Auswahl gegen die Amateure des Hamburger SV vom 6. November. Die torlose Partie soll nach Informationen von »Spiegel Online« von Marks manipuliert worden sein. Die Wolfsburger hatten ihren Einspruch vor dem DFB-Sportgericht am 1. März zurückgezogen.
Zu jenem Zeitpunkt sah der Verein keine Aussicht auf Erfolg. Nach der Festnahme von Marks rechnen sich die Wolfsburger nunmehr wieder Erfolgschancen aus. »Wir hatten mit dem DFB vereinbart, erneut Einspruch einlegen zu dürfen, sollten neue Beweise für eine Manipulation vorliegen«, sagte VfL-Geschäftsführer Bernd Sudholt. So sei ein fälliger Platzverweis gegen einen Hamburger nicht verhängt und ein Freistoß in Tornähe nicht gegeben worden.

Artikel vom 14.03.2005