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Mit Bastelkreis
den Kindern in
Not geholfen

Elisabeth Röbke erhält Verdienstkreuz

Senne (gge). »Jede Gemeinschaft kann sich glücklich schätzen, Menschen mit Ihrer Haltung in ihren Reihen zu wissen«. Dieses Lob richtete Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David gestern an Elisabeth Röbke. Dann verlieh er der 71-Jährigen aus Senne das Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Gewürdigt wurde mit der Auszeichnung im Alten Rathaus der Stadt das langjährige Engagement der verheirateten Mutter von zwei Söhnen (inzwischen 40 und 50 Jahre) im sozial-karitativen Bereich. 1984 gründete Elisabeth Röbke noch in Avenwedde den »Bastelkreis« unter dem Dach der Kindernothilfe. Fast 180 Mitglieder aus dem Kreis Gütersloh und aus Bielefeld haben unter der Führung der aktiven Sennerin seitdem 500000 Euro an die ökumenische Einrichtung mit Hauptsitz im Ruhrgebiet überwiesen, die ihrerseits damit bedürftige Kinder in der Dritten Welt unterstützt.
Die Übernahme einer Patenschaft für ein Kind in Uganda war auch für Elisabeth Röbke vor 21 Jahren der Anlass, aktiv zu werden. Neben ihren Leitungsaufgaben fertigt sie selbst Handarbeiten an, die sie und ihre Mitstreiter neben anderen Arbeiten des »Bastelkreises« auf Veranstaltungen wie Weihnachtsbasaren, Basaren der Städtischen Kliniken und den Brackweder »Glückstalertagen« verkaufen. Auf diese Weise kamen allein zwischen 1986 und 1999 für Projekte der Kindernothilfe in Kenia Gelder in Höhe von etwa 86000 Euro zusammen.
Zwischen 5000 und 10000 Euro jährlich kamen zudem seit 1995 dem Bau des »Bukaya Health Centers« in Jinja (Uganda) zugute. Und seit 1997 trägt der »Bastelkreis« auch die laufenden Kosten der medizinischen Grundversorgung dort. 55 Patenschaften hat der Arbeitskreis für Kinder übernommen, die von der Kindernothilfe in Afrika, Bangladesch und Indien betreut wurden. »Auch ich habe noch Kontakt zu meinem Patenkind«, berichtete Elisabeth Röbke, der die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz fast »zu viel Ehre« war. Das sei doch »selbstverständlich«, was sie tue.
Etwa anders sah dies nicht zuletzt Ingrid Hruby von der Kindernothilfe aus Duisburg und überreichte einen Blumenstrauß. Mit der ausdrücklichen Bitte: »Den müssen Sie aber behalten«. Ist Elisabeth Röbke doch bekannt dafür, alles gleich wieder in Bares für den guten Zweck umzusetzen. Deshalb reagierte der OB auf Röbkes Frage »Muss ich den Orden jetzt tragen?« auch etwas irritiert und bat darum, die Auszeichnung nicht gleich wieder zu versilbern. Die Geehrte, seit langem mit David bekannt, versprach's: »Ich halte ihn in Ehren!«

Artikel vom 10.03.2005