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Rechenleistung pur aus der
Kraft der zwei »Herzen«
Intel setzt auf Multi-Kern-Prozessoren für PCs
Intel setzt auf Computer-Chips mit mehreren Prozessor-Kernen, um seine Marktführerschaft zu untermauern. Bereits im Jahr 2006 werden voraussichtlich 70 Prozent aller Intel-Chips für den Einsatz in Personal Computern und Laptops mit mehreren Kernen ausgestattet sein.Das sagte Intel-Manager Steven Smith während des Intel Developer Forum in San Francisco. Im zweiten Quartal sollen mit dem Intel Pentium Extreme Edition und dem Pentium D die ersten so genannten Dual-Core-Chips für PC auf den Markt kommen.
Multi-Core-Prozessoren können mehrere Arbeitsprozesse gleichzeitig erledigen, indem die einzelnen Rechenaufgaben auf die verschiedenen Kerne verteilt werden. Damit sollen die Chips neben dem Einsatz in Unternehmen vor allem auch für Multimedia-Anwendungen in der digitalen Unterhaltung deutlich schneller als herkömmliche Chips sein. Leistungsintensive Aufgaben wie das Herunterladen großer Dateien, die Verschlüsselung von Daten oder das Scannen des Rechners nach Viren können dabei für den Anwender kaum merklich im Hintergrund laufen. Mit der Markteinführung im zweiten Quartal will der Chipgigant seinen Wettbewerbern zuvorkommen. Intels kleinerer Konkurrent AMD plant, seine ersten Dual-Core-Chips - zunächst für den Einsatz in Unternehmensservern - Mitte des Jahres auszuliefern.
Seit 2000 wurden mehr als 35 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. Technologische Innovationen seien heute wichtiger denn je, sagte Noch-Intel-Chef Craig Barrett, der im Mai in den Ruhestand treten wird. Auch der Erfolg von Unternehmen hänge zunehmend davon ab. »Mit Technologie aus dem vergangenen Jahr hat auch das beste Geschäftsmodell keinen Erfolg.«
Mit den neuen Technologien wie der virtuellen Verdoppelung von Prozessor-Kernen (Hyperthreading), das bereits aktuelle Pentium-Prozessoren nutzen, und den neuen Multi-Core-Chips könne Intel heute das Moore'sche Gesetz weiter erfüllen. Nach dem von Intel-Mitgründer Gordon Moore vor 40 Jahren aufgestellten Grundsatz verdoppelt sich die Leistung eines Prozessors alle anderthalb bis zwei Jahre. Die neue Technik zeigt auch einen Ausweg aus der Hitzefalle durch immer höher getaktete Prozessoren auf.

Artikel vom 19.03.2005