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Ein Trikot-Tausch ohne Bedeutung

Fehlinterpretation: Matthias Sammer bittet Uwe Rapolder um Verzeihung

Von Dirk Schuster
Stuttgart (WB). Ob Patrick Owomoyela wusste, dass er für den Schmunzler des Tages sorgte, indem er in einem Stuttgart-Trikot den Rasen des Gottlieb-Daimler-Stadions verließ? Vor Arminias Gastspiel bei den Schwaben waren sowohl Owomoyela als auch Delron Buckley mit dem VfB in Verbindung gebracht worden.

»Für mich war das eine Überraschung, dass der VfB Interesse an mir haben soll. Ich habe das aus der Zeitung erfahren«, sagte Arminias Toptorschütze Buckley. Dass die Schwaben Kontakt mit ihm aufgenommen hätten, verneinte Buckley, sagte aber: »Ein großer Verein wie der VfB ist immer interessant. Die spielen international. Ich möchte nächstes Jahr gern international spielen.« Auf die Frage, ob die Arminia-Führung mittlerweile auf ihn zugekommen sei, um ihn vom Bleiben in Bielefeld zu überzeugen, sagte Buckley: »Nein, auf mich ist noch niemand zugekommen. Aber wenn Angebote für mich da sind, muss man mit Arminia darüber diskutieren.«
Weder Buckley noch Owomoyela wussten in Stuttgart restlos zu überzeugen. Owomoyela selbstkritisch: »Das war keine besondere Leistung von mir.« Zwar versicherte »Owo«, die Wechseldebatten hätten ihn während des Spiels nicht beschäftigt, »außerhalb des Platzes berührt mich das Thema aber natürlich schon«.
Ob er über das Saisonende hinaus bleibt (Vertrag bis Juni 2006), sei Vereinssache. »Arminia muss entscheiden, wie lange ich Angestellter des Klubs bin«, äußerte der 25-Jährige und ergänzte: »Sicher ist das eine gewisse Ehre, wenn sich große Vereine für mich interessieren. Aber ich will auch nicht ständig Nährboden für Spekulationen sein.«
Nachdem Arminia hinsichtlich der neuen Saison ohne Ervin Skela (zum 1. FC Kaiserslautern) und Benjamin Lense (zum 1. FC Nürnberg) plant, muss es das Bestreben des Vereins sein, die Leistungsträger Owomoyela/Buckley zu halten. Sportchef Thomas von Heesen: »Das Thema Lense ist für mich abgehakt. Ich gehe davon aus, dass er heute seinen Wechsel bekannt geben wird.«
Dass Owomoyela nach der Partie mit dem VfB-Kollegen Kevin Kuranyi davon düste, hatte nichts zu bedeuten. »Rein privat«, versicherte »Owo«. »Ich treffe mich nur mit Bekannten.« DSC-Trainer Uwe Rapolder, dem zuletzt wegen der ständigen Wechselgerüchte die Hutschnur hochgegangen war, kommentierte das angebliche Werben des VfB-Kollegen Matthias Sammer um Buckley und Owomoyela so: »Auf einen Kriegsschauplatz mehr oder weniger kommt es auch nicht an.« Sammer selbst entschuldigte sich bei Rapolder, gab an, man habe seine Aussage, »Owomoyela und Buckley sind interessante Spieler«, falsch interpretiert. Sammer: »Man hat mich gefragt, was ich von den beiden halte, darauf habe ich geantwortet.« Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Artikel vom 07.03.2005