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Druck auf Kassen wächst

Gesundheitsministerin: Beiträge rasch senken


Berlin (dpa). Der Druck auf die gesetzlichen Krankenkassen zur Senkung ihrer Beitragssätze ist nach einem Rekordüberschuss von vier Milliarden Euro gewachsen. Sowohl Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wie auch SPD-Partei- und Fraktionschef Franz Müntefering forderten die Kassen zu einer raschen Beitragssenkung auf. Nach drei Jahren mit hohen Milliarden-Defiziten gab das Gesundheitsministerium gestern das überraschend gute Finanzergebnis der Gesetzlichen Krankenversicherung für 2004 bekannt.
Schmidt sagte, einen solchen Überschuss habe es bislang noch nicht gegeben. Binnen Jahresfrist verkehrte sich das Minus von gut 3,625 Milliarden Euro in 2003 in einen Überschuss von vier Milliarden Euro in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Grund sei die 2004 gestartete Gesundheitsreform. Die Kassen müssten den Versicherten zurückgeben, was diese an Vorleistungen in Form von Zuzahlungen und Praxisgebühr erbracht hätten. Im Schnitt sieht Schmidt ein Senkungspotenzial von 0,2 bis 0,3 Punkten.
Die Krankenkassen reagierten zurückhaltend auf die Forderungen: Der Sprecher des BKK-Bundesverbandes, Florian Lanz, sagte, niedrigere Beiträge werde es geben, »wenn es wirtschaftlich vertretbar ist«. Für konkrete Versprechungen sei es »noch zu früh.«

Artikel vom 03.03.2005