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Schon wieder griffen Trickdiebe zu

Rentnerpaar wurde bestohlen - Kripo warnt vor Unbekannten an der Tür


Bielefeld (hz). Die jetzt gestartete Kripokampagne gegen Trickdiebe und Trickbetrüger ist ein voller Erfolg. »Gestern gingen auf einen Schlag 5000 Informationszettel weg. Und die Nachfrage ist ungebrochen. Ich habe gleich noch einmal 5000 weitere Zettel nachbestellt«, so Hauptkommissar Klaus Lengwenings vom Kommissariat Vorbeugung. Ob Altentagesstätte oder Seniorenclub, mobiler Pflegedienst oder »Essen auf Rädern« - die Resonanz auf das Angebot der Bielefelder Polizei, über Diebe und Betrüger sowie ihre üblen Maschen zu informieren, sei gewaltig gewesen.
Trotzdem kommt das für ein 90-jähriges Rentnerpaar vom Strohsiek zu spät. Die Senioren aus Gellershagen fielen Mittwoch auf zwei Frauen hinein, die angeblich im Auftrag einer Wäscherei eine Lieferung für den Nachbarn abgeben wollten. Das gutgläubige Ehepaar ließ das Duo in die Wohnung, wo die gebrochen Deutsch sprechenden Frauen ihre Opfer sofort geschickt ablenkten. Eine diktierte eine Nachricht für den Nachbarn, ihre Komplizin versperrte mit einem großen Tuch über dem Arm den Blick in den Wohnungsflur. Das ermöglichte vermutlich einem dritten Täter, ungesehen an den Senioren vorbeizuschlüpfen und sich in den Räumen nach Schmuck und Geld umzusehen. Fazit: Nachdem die Frauen verschwunden waren, fehlten drei Ringe, eine Kette sowie Manschettenknöpfe. Und der Nachbar klärte darüber auf, dass er seine Wäsche selbst wasche.
»Ein typischer Fall für den immer wieder verübten Zetteltrick«, kommentiert Hauptkommissar Lengwenings das Geschehen vom Strohsiek. Etwa einmal pro Monat werde in Bielefeld die Kripo über einen Trickbetrug oder -diebstahl informiert, betroffen seien fast ausschließlich Senioren. Meist gehe der Schaden in die zehntausende Euro. Denn ältere Menschen, und das wüssten auch die Kriminellen, würden dazu neigen, große Bargeldbeträge in ihrer Wohnung zu verstecken, statt das Geld sicher auf dem Konto zu deponieren.
Weitere Informationen, warum man fremde Menschen nicht in die Wohnung lassen sollte und mit welchen Tricks und Maschen die Diebe oder Betrüger sonst noch so agieren, gibt es beim Kommissariat Vorbeugung an der Lerchenstraße, Tel. 5 45 35 55.

Artikel vom 25.02.2005