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Plus bei der Bielefelder Umsatzsteuer

Finanzamt spricht von Konjunktur

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Der wirtschaftliche Aufschwung in Bielefeld wird spürbar. Die Finanzbehörden belegen diese Entwicklung mit deutlich gestiegenem Umsatzsteuer-Aufkommen. Ilse Birkwald: »Ein untrügliches Zeichen für die gewachsene Ertragskraft der Unternehmen.«

Positive Vorzeichen sehen die Leiterin des Finanzamtes Außenstadt und ihr Kollege Erhard Keller (Bielefeld-Innenstadt) auch für die weitere Entwicklung im Umsatzsteuerbereich: Anhand der Vorauszahlungen kann man schließen, dass der Trend anhält. Weil Umsatzsteuer nur für das Inlandsgeschäft erhoben wird, ist der Anstieg zudem ein Zeichen dafür, dass nach Jahren mit großem Exportüberhang auch das Inlandsgeschäft Fahrt aufnimmt.
Während das Umsatzsteuer-Aufkommen in Ostwestfalen-Lippe insgesamt um 0,7 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurückging, meldet Bielefeld insgesamt ein Plus von 4,7 Prozent auf 544 Millionen Euro. Mit 8,3 Prozent Wachstum war das Amt Bielefeld Außenstadt jedoch überproportional am Wachstum beteiligt, Innenstadt nur mit 0,7 Prozent.
Die Bielefelder Finanzämter haben 2004 insgesamt 1,4 Milliarden Euro Steuern eingenommen. Das Steueraufkommen lag damit um 3,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Den größten Anteil am Aufkommen hatte einmal mehr die Lohnsteuer mit 50 Prozent des Gesamtbetrages erbracht, gefolgt von der Umsatzsteuer mit etwa 37 Prozent. Bei der Lohnsteuer macht sich, so Erhard Keller, sowohl die Steuerreform wie die weiter gestiegene Arbeitslosigkeit bemerkbar. Die Lohnsteuer sank um sechs Prozent, womit Bielefeld einmal mehr im Trend der Region OWL liegt.
Anders als zunächst erwartet verbuchten die beiden Finanzämter aber auch bei der Eigenheimzulage eine erneute Steigerung. Insgesamt konnten die Bielefelder Häuslebauer mit etwa 34,6 Millionen Euro staatlichem Baukostenzuschuss in 2004 rechnen. Dabei hatte die Förderung bereits in 2003 mit 33,4 Millionen Euro einen Höchststand erreicht gehabt. Der Gesetzgeber hatte den Umfang der Förderung ab 2004 deutlich eingeschränkt. Für in 2003 begonnene Bauprojekte oder getätigte Kaufabschlüsse gilt, so Ilse Birkwald, aber noch der bisherige höhere Förderumfang. Für 2005 rechnet man allerdings mit einer deutlich verringerten Förderung. Die Zulage bezieht sich nur noch auf Neubauten und wurde in der Förderhöhe auf 1250 Euro jährlich halbiert.

Artikel vom 23.02.2005