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Tanzende Küken und bunte Kuppeln

Heepen: Schwarzlicht-Theater setzt Modest Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung« in Szene

Heepen (-er). Das muntere Treiben auf dem französischen Markt bildet einen reizvollen Kontrast zur sonnenbeschienenen Ansicht der russischen Stadt Kiew. Das Schwarzlicht-Theater in der Realschule Heepen hat mit der neuen Produktion ein anspruchsvolles Thema mit der bekannten Leichtigkeit umgesetzt: »Bilder einer Ausstellung« zur Musik von Modest Mussorgsky.

Zwei Vorstellungen gibt es diese Woche in der Schule: Donnerstag, 24. Februar, und Freitag, 25. Februar, jeweils 19 Uhr. Doch wer sie verpasst, kann sich trösten. Bei der Schultheaterwoche und Ende Mai in der Reihe »Musik - voll fett;-)« wird die aktuelle Produktion ebenfalls zu sehen sein. Freut sich Lehrerin Barbara Pleyl: »Wir sind gefragt«. Und die Theater-Gruppe (34 Mitwirkende/fünf Helfer in Requisite und Maske, zwei Techniker) ist kaum zu bremsen.
Modest Mussorgsky wurde 1874 in der Ausstellung seines Künstler-Freundes Victor Hartmann zu seiner Suite »Bilder einer Ausstellung« inspiriert. Hartmanns Kunstwerke gelten als verschollen, Mussorgskys Musik lebt - und inspiriert zu Bildern im Kopf der Zuhörer. Barbara Pleyl, ihre Kollegin Marlies Zinnke und Realschüler der Klassen 7 bis 10 ließen zehn dieser Bilder neu entstehen.
Aus den schwarzen Tiefen der Bühne taucht ein gruseliger Gnom auf, hüpfen die Küken zum Ballett aus ihren Eierschalen. Reduziert auf klare Formen und die für das Schwarzlicht typischen Leuchtfarben sind die Bilder und Szenen besonders intensiv.
Die Rahmen, zerlegt in zwei Teile, markieren die »Promenaden« von Bild zu Bild. Und diese wiederum entstehen langsam zu Mussorgskys Klängen oder erscheinen - wie bei einem Filmschnitt - als Gesamtwerk, in dem sich noch weiteres bewegt.
Für das Bild »Der Bydlo«, ein auf dem Land genutzter Lastkarren, sind allein neun Mitwirkende auf der Bühne notwendig, die die Teile halten und bewegen. »Und dabei müssen sie die Abläufe im Kopf haben, auf die Musik hören und dürfen sich nicht gegenseitig behindern«, erklärt Barbara Pleyl. Was vom Zuschauerraum ganz leicht aussehen soll, ist eine durchaus schweißtreibende Arbeit.
Im Moment sitzt Regisseurin Pleyl allein auf den Zuschauerbänken. Mahnt zur Konzentration »Ruhe hinter der Bühne!«, dirigiert die einzelnen Mitwirkenden und kritisiert gnadenlos jede im falschen Moment vorblitzende Requisite. Geseufzt wird bei der ersten Durchlaufprobe sowohl am Regie-Platz als auch hinter der Bühne. Aber das vergeht bis zur Premiere.
Die Mitwirkenden: Nadine Bauer, Ann Christin Bleimund, Anna Braun, Silke Brüggemann, Hannah Büscher, Carolin Dreier, Birthe Ferkau, Michael Gödecke, Mareike Grieger, Marc Henke, Kristina Hrgovic, Marc Klimpke, Saskia Klimpke, Ann-Kristin Knossalla, Jana Lukas, Svetlana Lukas, Desiree Lütjerath, Lena Matz, Nilufar Mechtijeva, Saskia Meyer, Adrian Nürnberg, Madeleine Quirin, Melanie Riegel, Jannik Ritzko, Sebastian Schlingmann, Anne Schröder, Charlotte Spruch, Katharina Spruch, Birte Staden, Michelle Thomas, Mareike Traphöner, Maik Welland; Elisabeth und Richard Spiwoks (Sprechrollen), Regine Dyck, Carolin Peters, Stephanie Pethke, Melanie Voth und Lilly Wüst (Requisite und Maske) sowie Tim Arnold und Sven Mannhaupt (Technik).

Artikel vom 23.02.2005