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Mehr Verkehrserziehung in Schulen

150 Kinder verunglückten auf dem Weg in die Klasse und nach Hause

Von Dietmar Kemper
Detmold (WB). Obwohl Polizisten im vergangenen Jahr so viel Verkehrserziehung geleistet haben wie noch nie, ist die Zahl der Unfälle auf dem Weg zur Schule gestiegen.

42 000 Stunden warnten Polizisten 2004 in den ostwestfälisch-lippischen Schulen vor Unfallgefahren. Trotzdem erhöhte sich die Zahl der verunglückten Kinder von 113 im Jahr 2003 auf 150. Die Bezirksregierung Detmold hat eine paradoxe Situation festgestellt: Obwohl im Vergleich zum Landesdurchschnitt in OWL die wenigsten Jungen und Mädchen (1006) verunglücken, steigt für Kinder die Unfallgefahr. Schulamtsdirektor Siegfried Lieske sagte dieser Zeitung: »Ein sinkender Anteil von Kindern und Jugendlichen in der Statistik erhöht für sie das Risiko im Straßenverkehr. Denn Erwachsene rechnen dann immer weniger damit, dass Kinder und Jugendliche tatsächlich im Verkehr präsent sind.«
Um den Trend zu stoppen, will die Bezirksregierung bei der Verkehrsaufklärung an mehreren Stellen ansetzen: Erwachsene werden für kindertypisches Verkehrsverhalten stärker sensibilisiert und an die Gurtpflicht für den Nachwuchs erinnert, wenn sie Kinder im Auto zur Schule bringen. Die Zahl der verunglückten mitfahrenden Jungen und Mädchen stieg von 295 auf 347.
Außerdem wird die vom Land neu gefasste »Verkehrs- und Mobilitätserziehung in Schulen« ausgeweitet. »Sie ist verbindlich, jedes Kind hat Anspruch darauf«, betonte Lieske. Neben der Radfahrausbildung mit Vermerk im Zeugnis würden Wahrnehmungs- und Koordinationstraining, Inliner- und Mofakurse, ADAC-Turniere und die Überprüfung des neuen Schulwegs beim Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe zu festen Bestandteilen. Lieske: »Sicherheitserziehung fördert die Fähigkeit, Situationen schnell zu erkennen, zu beurteilen und zu bewältigen.«

Artikel vom 21.02.2005