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Gefühle sind vergleichbar

Sonja Kirchberger dreht Kurzfilm nach wahrer Begebenheit


Spenge (WB). Die Schauspielerin Sonja Kirchberger (»Die Venusfalle«) hat gestern ihre ersten Aufnahmen für einen Kurzfilm über das Leben der ermordeten Jüdin Franziska Spiegel aus Bünde abgedreht. Der Star arbeitet ohne Gage.
Gedreht wurde in einem kleinen Kotten bei Neuenkirchen (Kreis Osnabrück). Kirchberger (40) hatte dem Jungregisseur Florian Anders ihre Zusage für die Filmaufnahmen gegeben, weil sie vom Drehbuch überzeugt ist.
Es geht um die Jüdin Franziska Spiegel, die am 4. November 1944 von zwei SS-Männern in einem Waldstück bei Spenge (Kreis Herford) ermordet wird.
Anders (24), der in Spenge aufwuchs und inzwischen in Berlin lebt, verknüpft das Schicksal der Franziska Spiegel mit dem Leid eines jungen Mädchens von heute, das nach einem Unfall durch eine schwere Narbe im Gesicht völlig entstellt ist und sich aus der Gesellschaft zurückzieht. Anders möchte die Gefühle der beiden in dem fiktionalen Dokumentarfilm vergleichen.
Das 25-Minuten-Werk ist Teil einer Trilogie, die auf der Berlinale 2006 gezeigt werden soll. Über den Inhalt der beiden anderen Filme will Anders derzeit noch keine Auskunft geben. Der Spiegel-Film soll aber vorab im Mai in Spenge uraufgeführt werden. Sonja Kirchberger lehnte ein Interview am Drehort ab. Schüler der Gesamtschule Spenge begleiten die Dreharbeiten, die heute ihren Abschluss finden. Morgen will Kirchberger abreisen.

Artikel vom 21.02.2005