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Telefonieren wird billiger

Neue Telekom-Tarife zum 1. März - regionale Konkurrenz legt zu

Von Andreas Kolesch
Bielefeld (WB). Die Telekom senkt zum 1. März die Preise. Ferngespräche im Festnetz werden um bis zu 59 Prozent billiger. Bei Ortsgesprächen schafft die Telekom den Vier-Minuten-Takt ab. Im Gegenzug steigen in einigen Tarifen die Grundgebühren.

Erstmals bietet die Telekom künftig eine so genannte Flatrate für Ortsgespräche an. Gegen einen monatlichen Aufschlag von 9,95 Euro auf die jeweilige Grundgebühr können Telekom-Kunden dann beliebig oft und lange mit Anschlüssen innerhalb ihres eigenen Vorwahlbereichs telefonieren.
Zukünftig wird es bei der Telekom nur noch vier Grundtarife geben. Die einfachste Variante heißt »Call Plus« und kostet 15,95 Euro Grundgebühr pro Monat für einen Analog-Anschluss. ISDN-Kunden zahlen dafür 23,95 Euro.
Der Tarif »Call Time« bietet zusätzlich 120 Freiminuten pro Monat und kostet 19,95 Euro Grundgebühr für einen Analog- und 27,95 Euro für einen ISDN-Anschluss. Die Tarife »XXL« und »XXL Freetime« (Grundpreise zwischen 24,94 und 37,95 Euro) ermöglichen zudem Telefonieren zum Nulltarif am Wochenende, an Feiertagen oder während der Abend- und Nachtstunden.
Um bis zu 75 Prozent billiger werden laut Berechnung der Telekom Ortsgespräche im neuen Tarifsystem. Bislang berechnet die Telekom im Vier-Minuten-Takt jeweils 6 Cent. Im neuen Tarif kostet jede angefangene Gesprächsminute 1,5 Cent. Ferngespräche verbilligen sich von bislang 12 oder 9 Cent je Minute auf 4,9 Cent in der Hauptzeit.
Wer bereits einen Telefonschluss bei der Telekom besitzt, behält seinen bisherigen Tarif. Eine Umstellung auf die neuen Abrechnungsvarianten muss eigens bestellt werden. Wer einen neuen Telefonanschluss beantragt, wird nur noch nach den neuen Tarifen eingestuft.
Mit der Preissenkung und dem neuen Tarif-Modell will die Telekom die Abwanderung weiterer Kunden zu Konkurrenz-Anbietern verhindern. Nach Berechnungen der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ist der Marktanteil der Telekom bei Ortsgesprächen im vergangenen Jahr von 75 auf 67 Prozent gesunken. Zum einen nutzen immer mehr Telefon-Kunden Billig-Vorwahlnummern, zum anderen verzeichnen regionale Telefongesellschaften weiteren Zulauf. Die EON-Tochter Teleos, die im Bereich des früheren Energieversorgungsunternehmen EMR sowie in Teilen Lippes aktiv ist, gewann im vergangenen Jahr 6000 Kunden hinzu und zählt jetzt 38 000 Teilnehmer. Ein ISDN-Anschluss kostet bei Teleos 31 Euro, ein Analog-Anschluss 25 Euro - inklusive aller Ortsgespräche. Um 1500 auf 10 000 Kunden zulegen konnte auch der Telefonverbund BiTel und GTelnet (Gütersloh, Bielefeld, Halle, Werther, Steinhagen). Innerhalb des BiTel/GTelnet-Netzes können die Kunden untereinander kostenlos telefonieren.
Seite 4: Kommentar

Artikel vom 17.02.2005